Mindestens 20 Tote:Tropensturm wütet in der Karibik

Lesezeit: 1 min

Tropensturm "Erika" erreicht die Dominikanische Republik. (Foto: AP)
  • Der Tropensturm "Erika" hat auf der kleinen Karibikinsel Dominica mindestens 20 Menschen getötet und große Verwüstungen angerichtet.
  • Nun hoffen Meteorologen, dass sich das Unwetter auflöst, bevor es auf die Küste der USA trifft.

Der Wirbelsturm "Erika" hat bei seinem Zug durch die Karibik Dutzende Menschen getötet und eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Am härtesten betroffen war der östliche Inselstaat Dominica. Wie viele Opfer es gibt, ist noch unklar. Ministerpräsident Roosevelt Skerrit sprach im Fernsehen von mindestens 20 Toten.Hunderte Häuser, Brücken und Straßen seien zerstört worden. Dies werfe den kleinen Karibikstaat in seiner Entwicklung um 20 Jahre zurück.

Örtliche Medien berichteten allerdings von mindestens 35 Opfern. Allein in der Ortschaft Petite Savanne im Südosten des Landes sollen nach einer Schlammlawine 27 Menschen gestorben sein.

Weitaus schlimmer als befürchtet

Die Zahl der Toten könne weiter steigen, weil entlegene Orte noch nicht erreicht wurden und derzeit 31 Menschen als vermisst gelten. Rund 38 Zentimeter hohe Regenfälle überfluteten die bergige Insel. "Das Ausmaß der Zerstörung ist monumental", sagte Regierungschef Skerrit. "Es ist weitaus schlimmer als befürchtet. Wir müssen im Wesentlichen Dominica neu aufbauen."

Er bat die rund 70 000 Einwohner seines Landes, ihre Lebensmittel und andere notwendige Güter miteinander zu teilen. "Dies ist eine Zeit der Tragödie", sagte er. Der Flughafen des Landes blieb weiterhin geschlossen. Dominica ist von der Fläche her mit rund 750 Quadratkilometern etwas kleiner als Berlin.

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"Erika" zog danach in Richtung Dominikanische Republik im Ostteil der Insel Hispaniola. Die Behörden in Santo Domingo riefen die höchste Alarmstufe aus. Das benachbarte Haiti warnte vor heftigen Regenfällen und Windböen. Niederschläge wurden auch in Teilen der Jungferninseln, Puerto Ricos, der Turks- und Caicosinseln und der Bahamas, sowie im Osten Kubas erwartet. Mehrere Karibikstaaten gaben eine Tropensturmwarnung aus.

Florida bereitet sich vor

Prognosen des Nationalen Hurrikan-Zentrums (NHC) in Miami zufolge könnte sich der mit bis zu 85 Stundenkilometern wütende Tropensturm abschwächen. In der Nacht zum Montag könnte "Erika" Florida erreichen. Der US-Bundesstaat rief den Notstand aus, womit bis zu 8000 Mitglieder der Nationalgarde mobilisiert werden können.

Die Katastrophenschutzbehörde FEMA bereitete sich darauf vor, Menschen von einem Einsatzzentrum mit Wasser, Essen, Decken und anderen Hilfsgütern zu versorgen. Das Weiße Haus appellierte an betroffene Bürger, sich in Medien über die Lage zu informieren und Anweisungen "gewissenhaft" zu befolgen.

© sz.de/AFP/dpa/mest - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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