Funkskandal in der DTM:Staatsanwältin ermittelt gegen Timo Scheider

DTM German Touring Car -  Nuerburgring - Qualifying

Timo Scheider hatte beim Rennen in Spielberg/Österreich zwei Konkurrenten von der Rennstrecke gedrängt.

(Foto: Lars Baron/Bongarts/Getty Images)

Der Audi-Pilot und sein Motorsportdirektor sind im Visier der Justiz. Bei der Leichtathletik-WM gibt es wohl den dritten Dopingfall. Die deutschen Basketballer verpatzen die EM-Generalprobe.

Motorsport, DTM: Nach dem "Funkskandal" der DTM im österreichischen Spielberg ermittelt nun sogar die Staatsanwaltschaft. "Es wird geprüft, ob das Verhalten den Tatbestand der Nötigung und der Gefährdung der körperlichen Sicherheit erfüllt", sagte die Staatsanwältin in Leoben/Österreich und bestätigte damit einen Bericht der Bild-Zeitung. Es werde gegen den Fahrer und den mutmaßlichen Anstifter ermittelt. Audi-Pilot Timo Scheider hatte in Spielberg zwei Konkurrenten von der Strecke geschoben, nachdem Wolfgang Ullrich, Motorsportdirektor der Ingolstädter, den Funkspruch "Timo, schieb' ihn raus" abgesetzt hatte.

Den aktuellen Ermittlungen sei eine Anzeige vorausgegangen. Am Mittwoch hatte das Sportgericht des Deutschen Motor Sport Bundes (DMSB) gegen Ullrich eine DTM-Sperre bis zum Saisonende verhängt, der zweimalige Champion Scheider wurde für die nächsten beiden Läufe am Samstag und Sonntag vor den Toren Moskaus gesperrt. Dort wird er durch den italienischen Formel-3-Fahrer Antonio Giovinazzi (21) ersetzt.

Leichtathletik, Doping: Die Leichtathletik-WM in Peking hat offenbar ihren dritten Dopingfall. Wie russische Medien am Freitag berichteten, wurde Geher Alexander Jargunkin schon vor den Titelkämpfen positiv auf das Blutdopingmittel Epo getestet. Der 34-Jährige wurde daraufhin vorläufig gesperrt und wird nicht am 50-km-Rennen am Samstag teilnehmen. Jargunkin wäre ohnehin der einzige russische Starter gewesen, andere Athleten hatte der russische Verband aufgrund der massiven Dopingprobleme im nationalen Trainingszentrum nicht für die Weltmeisterschaften nominiert. Nach den Doping-Enthüllungen der vergangenen Wochen und Monate und den sportlichen Enttäuschungen bei der laufenden WM wäre der Fall Jargunkin der nächste Tiefschlag für die russische Leichtathletik.

Die Nachricht seiner vorläufigen Sperre sei ein Schock für ihn gewesen, sagte Jargunkin der Zeitung Sport-Express und beteuerte seine Unschuld: "Ich habe einen Anruf erhalten, in dem mir mitgeteilt wurde, dass sie Epo gefunden hätten. Natürlich habe ich kein Erythropoetin genommen. Ich war der einzige nominierte russische Geher, ich wurde die ganze Zeit getestet. In all den Jahren hat es nie ein Problem bei mir gegeben." Gut einen Monat vor den Weltmeisterschaften hatte der russische Verband WFLA den Großteil seiner Geher, die seit 1999 alleine 15 WM-Titel gewonnen haben, vorerst von allen internationalen Wettkämpfen zurückgezogen und zudem Erfolgstrainer Wiktor Tschegin suspendiert. Dies sei erfolgt, "um einen Image-Schaden für den russischen Sport abzuwenden".

Basketball, Nationalmannschaft: Selbst für NBA-Spieler Dirk Nowitzki war das Debakel von Straßburg eine neue Erfahrung. "Ich kann mich nicht an so etwas erinnern", sagte Nowitzki am Freitagabend nach dem ernüchternden 52:76 gegen EM-Favorit Frankreich, bei dem die deutsche Mannschaft in der ersten Halbzeit 31 Punkte der Franzosen in Serie zuließ und bereits zur Pause chancenlos mit 19:50 zurücklag. Fast 13 Minuten blieben Nowitzki und Co. ohne eigenen Korberfolg. "Ich habe in meiner Karriere ja schon einiges erlebt", meinte der 37-Jährige. Eine solche Vorführung hatte der Würzburger in seiner ruhmreichen Laufbahn aber noch nicht mitmachen müssen.

Die deutschen Basketballer stiegen eine Woche vor Beginn der Europameisterschaft gegen Island (15.00 Uhr/ZDF) in Berlin sichtlich ratlos in den Mannschaftsbus. "Das einzig Positive ist, dass das Spiel noch nicht zur EM gehörte", meinte der Berliner Niels Giffey konsterniert. "Das war zu wenig", gab Nowitzki zu, der nach ordentlichem Beginn zusammen mit der Mannschaft unterging. Die mangelnde Bereitschaft, in der Abwehr zuzupacken, machte Bundestrainer Chris Fleming zornig. "Defensiv war das absolut inakzeptabel", sagte der Nationalcoach, auf den bis zum EM-Auftakt gegen Island am 5. September noch viel Arbeit wartet. "So schlecht wie heute, sind wir nicht. Aber wir müssen uns anders präsentieren", forderte Fleming. "So kann man gegen keinen Gegner auftreten, auch nicht gegen Island", pflichtete ihm Vizepräsident Armin Andres bei.

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