Zoo Duisburg:Orang Utan bei Ausbruchsversuch erschossen

Orang-Utan

Ein lebendiger Orang Utan im Zoo von Münster. Sein Artgenosse wurde jetzt beim Ausbruch aus dem Duisburger Zoo erschossen.

(Foto: dpa)

Der Ausbruch zweier Orang Utans hat im Duisburger Zoo Großalarm ausgelöst. Für ein Tier endete die Flucht tödlich - für eine Betäubung war es nach Behördenangaben zu spät.

Ein Fluchtversuch aus dem Duisburger Zoo ist für einen Orang Utan tödlich zu Ende gegangen. Wie die Stadt mitteilte, war es dem Tier wegen eines falsch gesichterten Riegels gelungen, aus seinem Gehege zu entkommen. Dann geriet es mit einem Orang-Utan-Männchen in einem anderen Trakt in Streit.

Panikartig habe das Tier die Flucht durch ein Oberlicht ergriffen und versucht, über einen Außenzaun zu klettern. Der Zooleitung zufolge war es da schon nicht mehr möglich, den Affen zu betäuben - er musste erschossen werden. Bis das Mittel gewirkt hätte, hätte er sonst auf die Straße rennen und Menschenleben gefährden können.

Der Ausbruch - zunächst war von vier getürmten Orang Utans die Rede gewesen - hatte am Duisburger Zoo Alarm ausgelöst. Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte waren im Einsatz. Lokalen Medienberichten zufolge hatten sich vor dem Zoo mehrere Polizisten postiert, die mit Maschinengewehren auf ihren Einsatz warteten. Sie mussten zum Glück nicht eingreifen, der Notfallplan des Zoos habe funktioniert, heißt es in einer Pressemitteilung. Zu keiner Zeit habe Gefahr für die wenigen Besucher bestanden, die noch im Park waren. Sie wurden rechtzeitig vom Zoopersonal nach draußen geleitet.

Der Deutsche Tierschutzbund kritisiert die Zoo-Haltung von Orang-Utans: "Grundsätzlich ist es anzuzweifeln, ob Primaten wie Menschenaffen in Tiergärten überhaupt artgerecht zu halten sind", sagt Sprecher Marius Tünte. Den sozial und kognitiv sehr hoch entwickelten Tieren sei in Gefangenschaft kaum gerecht zu werden, nicht selten führe das Leben im Gehege zu Neurosen und Hospitalismus. "Ethisch ist es nicht mehr vertretbar, unsere nahen Verwandten zum Zweck der Zurschaustellung zu instrumentalisieren", sagt Tünte.

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