Kieler Meeresforscher:MH370 möglicherweise vor Java abgestürzt

  • Die Maschine des Fluges MH370 ist womöglich doch nicht auf Höhe von Südafrika im Indischen Ozean abgestürzt, wie bisher vermutet.
  • Die Berechnungen von Kieler Meeresforschern basieren auf einem kürzlich vor Ostafrika gefundenden Wrackteil.
  • Das Suchgebiet soll aber noch nicht geändert werden.

Die verschollene Maschine des Fluges MH370 ist möglicherweise viel weiter nördlich abgestürzt als bisher vermutet. Das besagen Computer-Berechnungen von Kieler Meeresforschern. Wahrscheinlich sei ihnen zufolge, dass die Absturzregion vor der Südküste der indonesischen Insel Java liege.

Bislang wurde angenommen, dass das Flugzeug auf Höhe des 35. Breitengrades - also etwa auf der Höhe Südafrikas - im Indischen Ozean abgestürzt ist. Ende Juli wurde ein Wrackteil der Boeing 777 am Strand von La Réunion vor Ostafrika angespült. Die Berechnungen der Meeresforscher stützen sich auf Strömungen und die mögliche Drift der dort gefundenen Flügelklappe. Demnach könnte das Flugzeug 3500 Kilometer vom bisher vermuteten Absturzort verunglückt sein.

Forscher halten sich zurück

Noch geben sich die Wissenschaftler Arne Biastoch und Jonathan Durgadoo vom Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung aber zurückhaltend. Sie erklären, dass die bisherigen Daten nicht ausreichen, um der australischen Regierung ein anderes Suchgebiet zu empfehlen.

Die australischen Behörden leiten die Suche nach der verschollenen Maschine in Zusammenarbeit mit Malaysia und China. Nach dem Fund auf La Réunion hatten die malaysischen Behörden die nahegelegenen Staaten Madagaskar und Südafrika als mögliche weitere Fundorte alarmiert. Mauritius und die Malediven beteiligen sich inzwischen ebenfalls an der Suche.

Das Flugzeug war am 8. März 2014 von Kuala Lumpur nach Peking unterwegs. Eine Stunde nach dem Start brach der Funkkontakt ab, die Maschine verschwand. An Bord waren 227 Passagiere und zwölf Crew-Mitglieder.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: