Transfers:Fenster zu!

Die Bundesliga-Klubs fordern Änderungen wegen der langen Wechselperioden. Einige Liga-Bosse wollen deshalb ein Wechselverbot während der Saison.

Die Begriffe "schwindelerregend", "aberwitzig" und "Financial Fairplay-Farce" wurden benutzt, um den Transfersommer im europäischen Fußballgeschäft zu beschreiben. Und just die Premier-League-Klubs, die den Markt mit ihren TV-Milliarden aufgeblasen haben, durften noch einen Tag länger einkaufen, bis Dienstag um 19 Uhr. Denn die Briten hatten am Montag ihren "Summer Bank Holiday", einen Feiertag. Einige Bundesligabosse fordern nun ein Wechselverbot während der Saison. "Was jetzt in den letzten zwei, drei Tagen passiert ist, ist grauenvoll", schimpfte BVB-Chef Hans-Joachim Watzke bei Sky: "Mich nervt das kolossal. Wir müssen das Transferfenster wieder zurückschieben auf den 1. August." Gladbachs Manager Max Eberl teilt die Meinung: "Ich fände es gut, wenn zum Saisonstart die Kader stehen und die Transferperiode abgeschlossen wäre." Frankfurts Boss Heribert Bruchhagen geht noch weiter: "Es wäre auf jeden Fall fairer, wenn das Transferfenster mit dem ersten Spieltag schließt und auch für das ganze Jahr geschlossen bleibt und nicht im Winter noch mal geöffnet wird." Watzke führte aus, dass die großen Klubs Ende August "mit 20, 30, 40, 50 Millionen noch mal alles durcheinanderwürfeln". Wozu mache man da überhaupt Saisonvorbereitungen, wenn noch vier Profis gingen und vier kämen? Wie zur Bestätigung endete die Transferperiode am Dienstagabend mit einem Knall: Anthony Martial, ein 19-jähriges Talent, wechselt vom AS Monaco zu Manchester United - für angeblich 49 Millionen Euro. Obwohl: Ist die Summe korrekt (beide Klubs schweigen dazu), wäre es nur ein halber Knall, denn vorher war die Rede von einer Ablöse zwischen 70 und 80 Millionen Euro.

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