Zoologie:Verwandelt

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(Foto: IMAGO)

In amerikanischen Vorstadtgärten leben mehr weibliche als männliche Schreifrösche.

Von Hanno Charisius

Frösche in amerikanischen Gartenteichen drohen zu verweiblichen. Hormonell wirksame Substanzen im Wasser führen dazu, dass dort vermehrt weibliche Tiere leben. Solche Effekte durch Umweltchemikalien sind bereits häufiger bei Fröschen beobachtet worden. So bringen zum Beispiel viele Pflanzenschutzmittel den Hormonhaushalt der Amphibien durcheinander und verändern dadurch das Geschlechterverhältnis in Tümpeln, Seen und Flüssen. Je nach Chemikalie schlüpfen mehr männliche oder mehr weibliche Tiere. In einer aktuellen Untersuchung verglich ein amerikanisches Forscherteam die Schreifroschpopulationen von Gartenteichen und Waldseen (). In den Wäldern lebten im Verhältnis mehr männliche Tiere als in den urbanen Gewässern, berichten die Wissenschaftler um David Skelly von der Yale University im Fachblatt PNAS (online). Die Forscher fanden zudem eine Reihe hormonähnlicher Substanzen im Wasser. Und sie entdeckten, dass die Zahl der weiblichen Frösche umso höher war, je stärker der Mensch in die Umgebung des Gewässers eingegriffen hatte. Woher die Substanzen in der städtischen Umgebung genau stammen, vermögen die Forscher noch nicht mit Sicherheit zu sagen. Ein Teil könnte aus Abwasserleitungen oder Sickergruben in die Tümpel gelangen, aber auch Rasenflächen in Gärten geben Stoffe ab, die auf Amphibien wie Hormone wirken.

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