Pfaffenhofen/Glonn:Absage an Dachauer Tierheim

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Die Solidaritätsappelle verhallen ungehört: Pfaffenhofen arbeitet lieber weiter mit dem Tierheim Friedberg zusammen.

Pfaffenhofen bleibt dabei: Die Gemeinde will ihre Fundtiere auch künftig in das Tierheim Lechleite in Friedberg-Derching bringen lassen. Appelle, sich mit der großen Mehrheit der Gemeinden im Landkreis solidarisch zu erweisen und das Tierheim Dachau mit einer entsprechenden Fundtierpauschale zu unterstützen, haben nichts bewirkt. Der Vertrag mit dem Tierheim Lechleite, mit dem Pfaffenhofen seit 2006 zusammenarbeitet, soll jetzt um weitere zehn Jahre verlängert werden.

Eines allerdings wird sich für Pfaffenhofen dennoch ändern: Die Kommune muss für die gesetzlich vorgeschriebene Versorgung ihrer Fundtiere künftig erheblich mehr zahlen als bisher. Bislang lag die Fundtierpauschale, die das Tierheim Lechleite forderte, bei höchst bescheidenen 200 Euro pro Jahr. Bei Vertragsgesprächen mit Vertretern des Tierheims sei deutlich gemacht worden, dass dieser Betrag nicht ausreichend sei, erklärte Bürgermeister Helmut Zech (CSU) bei der Behandlung des Themas in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. Das Tierheim übernehme schließlich Unterbringung, Fütterung und Pflege der Tiere ebenso wie notwendige tierärztliche Behandlungen. Als Richtwert, so Zech, sei ein Betrag von 50 Cent pro Gemeindebürger anzusetzen, was sich bei etwa 2000 Einwohnern auf tausend Euro im Jahr summiere.

Helmut Zech lobte in der Sitzung ausdrücklich die Versorgung der Tiere im Tierheim Lechleite. Die Erfahrungen, die man mit der Einrichtung gemacht habe, seien "durchweg positiv" gewesen. Die Unterbringung der Fundtiere und deren Weitervermittlung seien "vorbildlich". Als weiteren Grund, warum Pfaffenhofen auch künftig mit dem Tierheim in Friedberg-Derching zusammenarbeiten wolle, nannte Zech die geografische Lage der Gemeinde mit ihrer Nähe zu Friedberg.

In der Diskussion der Ratsmitglieder wies Klaus Reindl (Allgemeine Wähler) insbesondere auf die seiner Ansicht nach gute Weitergabepraxis des Tierheims Lechleite hin: "Ich hätte mit meinem Wohnort an der Egenburger Hauptstraße nie eine Katze aus Dachau bekommen", sagte er. Jahrelang aber hätten er und seine Familie Katzen gehalten, die trotz Verkehrs vor der Haustür sehr alt geworden und an natürlichen Ursachen gestorben seien. "Man kann alles übertreiben", sagte Reindl mit Blick auf die seiner Meinung nach allzu restriktive Abgaberichtlinien in Dachau. Dort müssten die Abgabevorschriften "aufgeweicht": werden: "So wie jetzt kann's nicht sein."

Der Gemeinderat entschied sich zuletzt einstimmig für eine Vertragsverlängerung mit dem Tierheim Lechleite bis zum Jahr 2025. Allerdings haben beide Vertragspartner noch vor Ablauf des zehnjährigen Vertragszeitraums ein Kündigungsrecht.

© SZ vom 16.09.2015 / RZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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