Neuer Bankenpräsident Peters:Robbie Williams hat nicht geschadet

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  • Hans-Walter Peters soll als neuer Präsident des Bundesverbands deutscher Banken auch das Image der Branche aufpolieren - ein schwieriger Job.

Von Meike Schreiber, Frankfurt

So richtig gerissen hatte sich niemand um das Amt des Cheflobbyisten für die deutschen Privatbanken: Nun hat der Bundesverband deutscher Banken (BdB) aber doch einen neuen Präsidenten gefunden. Der Verbandsvorstand habe sich einstimmig auf Hans-Walter Peters, Chef der Hamburger Privatbank Berenberg, verständigt. Im April kommenden Jahres soll der 60-Jährige Deutsche-Bank-Co-Chef Jürgen Fitschen ablösen. Offiziell gewählt wird er auf einer Vorstandssitzung am 9. November.

Beim Verband dürften sie froh sein, die wichtige Personalie geklärt zu haben, zumal nach Jürgen Fitschen als Vertreter einer Großbank ohnehin die kleinen Banken am Zuge waren - und zumindest mit Blick auf die Anzahl eine große Rolle spielen. Allerdings hätten viele Banker auch gerne Hypo-Vereinsbank-Chef Theodor Weimer an der Spitze gesehen. Ihn soll jedoch die italienische HVB-Mutter Unicredit gebremst haben, die auf europäischer Ebene zuweilen andere Positionen vertritt als deutsche Kreditinstitute, zum Beispiel in der Frage der Einlagensicherung.

Betriebsfeier mit Robbie Williams

Das Amt des BdB-Präsidenten ist schließlich nach wie vor wichtig für die Kreditinstitute, auch wenn der Job nicht mehr als Vollendung jeder Bankerkarriere gilt.

Verbunden ist er allerdings mit einer fast unlösbaren Aufgabe: Schließlich geht es darum, das desaströse Image der Branche aufzupolieren. Seit der Finanzkrise hat sich das Außenbild der Banken nie wirklich gebessert. Auch Fitschen gelang es nicht, das Vertrauen in die Banken wiederherzustellen. Kein Wunder, angesichts der vielen Skandale, die die Deutsche Bank in den vergangenen Jahren zu verantworten hatte.

Verglichen damit war es natürlich nur ein Mini-Skandal, dass Peters vergangene Woche - wenig bescheiden - eigens Popstar Robbie Williams für ein Konzert zu einer Betriebsfeier nach Hamburg eingeflogen hatte. Weitere Karriereschritte hat die Party jedenfalls nicht verhindert: Peters sei bereits erfahren in der Verbandsarbeit und habe seit fünf Jahren aktiv im Vorstand mitgearbeitet, lobte man ihn am Mittwoch beim BdB. "Seine international aufgestellte Privatbank ist zudem in verschiedenen Gremien des Bankenverbandes vertreten."

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