Schulbildung:Gymnasium bleibt erste Wahl

Lesezeit: 2 min

Entscheidend für die Wahl der insgesamt etwa 4900 Schüler sind besondere Angebote

Von Blanche Mamer, Starnberg

Lateinvokabeln büffeln, französische Verben üben , mathematische Formeln anwenden oder chinesische Wörter richtig aussprechen - für die Schüler der weiterführenden Schulen ist wieder lernen angesagt. Die Beliebtheit der fünf Gymnasien im Landkreis ist ungebrochen, insgesamt sind rund 4890 Schüler eingeschrieben. Hinzu kommen 256 Schüler der privaten Montessori-Schule Biberkor.

Mit 1345 Schülern ist das Christoph-Probst-Gymnasium in Gilching das größte, für die 171 Fünfklässler sind sechs Klassen gebildet worden. Gauting hat fünf Eingangsklassen, Tutzing und Starnberg jeweils vier und Kempfenhausen drei. In Gauting ist Latein besonders gefragt, etwa 100 Schüler haben es als erste Fremdsprache gewählt, nur knapp ein Drittel der Schüler startet mit Englisch. In Tutzing und Gilching hat dagegen Englisch Priorität. Am Christoph-Probst-Gymnasium Gilching fällt auf, dass sich die Mehrheit der Sechstklässler für Französisch als zweite Fremdsprache entschieden hat, wie Konrektor Alexander Schröder berichtet. Eine Besonderheit in Starnberg ist, dass sich in der Mittel- und Oberstufe Chinesisch als Wahlkurs größter Beliebtheit erfreut, wie Direktor Josef Parsch erzählt.

In den vergangenen Jahren hat jedes Gymnasium sein eigenes Profil entwickelt, mit dem auch Schüler gewonnen werden, die bereit sind, für besondere Angebote lange Wege in Kauf zu nehmen. Das ist so bei der Förderklasse für Hochbegabte und beim TUM-Kolleg in Gauting, die weit über den Landkreis hinaus auf großes Interesse stoßen und dazu geführt haben, dass die Schule Kompetenzzentrum für Begabtenförderung wurde.

Das gilt auch für die Einführungsklasse am Gilchinger Gymnasium, in der heuer 21 Schüler aufgenommen wurden, einige davon aus den Landkreisen Fürstenfeldbruck und München. Die Klasse steht für die Durchlässigkeit der Schultypen: Sie ermöglicht Realschülern und M10-Absolventen den Übergang zur gymnasialen Oberstufe. Gilching ist zudem Stützpunktschule für Volleyball. Auch im Gymnasium Starnberg wird Sport groß geschrieben, die Schule ist Stützpunkt für Rudern. Der Gesamttrend verstärkt sich in die naturwissenschaftlich-technologische Richtung, sagt Parsch. Das Landschulheim Kempfenhausen glänzt dagegen als Olympia-Stützpunkt für Volleyball, vielversprechende junge Spieler von auswärts werden im dortigen Internat untergebracht. Das Gymnasium bietet in der 5. und 6. Klasse Ganztagsunterricht an und ist auch Kompetenzzentrum für Film und Video.

Was bei der Montessori-Schule Biberkor auffällt ist der Gesamtschulansatz und die Möglichkeit, bei guten Halbjahresnoten von der Mittelschule in den gymnasialen Zweig zu wechseln. Hinzu kommt, dass die Oberstufe statt in zwei Jahren, in drei Jahren absolviert werden kann. "Wir setzen auf Durchlässigkeit", sagt Schulleiter Hans Traxl.

© SZ vom 18.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: