Hörfunktipps:Gespenster von gestern

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Wer ist das Volk? Es geht im Radio um alte und neue Nazis, um Einwanderer - in Summe also ums Selbstverständnis der Gesellschaft.

Von Stefan Fischer

Den Klimawandel kann man hören, sagt Werner Cee: Der Klangkünstler porträtiert für die Hör-Installation Klima / Anlage zwölf Regionen der Welt akustisch über den sich ändernden Sound von Temperatur, Niederschlag und Wind (DKultur, Nacht zu Freitag, 0.05 Uhr). Mit der Wüstenbildung aufgrund falscher Bewirtschaftung hat sich der sowjetische Schriftsteller Andrej Platonow befasst. Aus Motiven seiner Novelle Dshan haben nun Lothar Trolle und Walter Adler ein höllisches Hörspiel inszeniert (SWR 2, Sonntag, 18.20 Uhr). Unwirtlich, gar unmenschlich ist auch Der letzte Ort in Sherko Fatahs Hörspiel. Ein deutscher Aussteiger und sein Übersetzer werden im Nordirak entführt - und beginnen miteinander zu reden. Das ist das Einzige, was ihnen womöglich noch bleibt im Leben (NDR Kultur, Mittwoch, 20 Uhr). Albert Speers Kontakt zur Außenwelt war sein ehemals engster Mitarbeiter Rudolf Wolters. Stephan Krass erzählt im Hörspiel Der Speermann die Geschichte von Wolters, gesprochen von Matthias Brandt. Ein Mann, der Karriere als Architekt machte (er entwarf etwa das Hotel Königshof in Bonn, Foto: Imago), obwohl er dem Nationalsozialismus treu geblieben ist (SWR 2, Donnerstag, 22.03 Uhr). Um letzte Worte, um das, was von einem Leben bleibt, geht es auch in Ludwig Fels' Hörspiel Der Himmel war eine große Gegenwart über seine Mutter (HR 2, Mittwoch, 21 Uhr). Anna Zett sucht in Funkstille schließlich gleich Gespenster auf (DLF, Samstag, 20.05 Uhr).

Ein Tischgespräch führt Claudia Damann mit der Autorin und ehemaligen Bundestagsabgeordneten Lale Akgün über ihre Integration, die Vereinbarkeit von Islam und Feminismus sowie ihre Lust an Mode (WDR 5, Mittwoch, 20.05 Uhr). Im ARD-Radiofeature Wer ist das Volk? setzt sich Thomas Gaevert mit der Fremdenfeindlichkeit im östlichen Deutschland auseinander (Sendetermine: www.radiofeature.ard.de).

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