Bad Tölz-Wolfratshausen:Mehr Unfälle, weniger Tote

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An welchen Stellen im Landkreis kam es in den vergangenen Jahren häufig zu Unfällen? Und wo sollten Autofahrer besonders vorsichtig sein?

Von Pia Ratzesberger, Bad Tölz-Wolfratshausen

Die Wucht des Aufpralls drückt das Auto auf die Gegenfahrbahn. Ein Fahrzeug kommt entgegen, die Wagen fahren aufeinander, der zweite Zusammenstoß innerhalb von Sekunden. Es ist Sonntagmittag in Bad Heilbrunn: 10 000 Euro Sachschaden, drei Autos auf dem Abschleppwagen, zwei Verletzte auf dem Weg ins Krankenhaus.

Vor wenigen Wochen hat sich dieser Unfall auf der B472 ereignet, er hätte aber auch auf einer anderen Straße im Landkreis passieren können. Kaum ein Tag vergeht ohne Unfallmeldung. In den ersten Monaten des Jahres hat es öfter gekracht als noch im vorigen Jahr: Während es von Januar bis Juli 2014 zu 57 Unfällen mit schwerem Sachschaden kam, gab es heuer im gleichen Zeitraum 92 solcher Unfälle im Landkreis - ein Anstieg von etwa zwei Prozent. Das geht aus einer neuen Aufstellung des bayerischen Landesamtes für Statistik hervor. Auch die Zahl der Unfälle mit Personenschaden ist geringfügig angestiegen, hier waren es sechs Unfälle mehr als im Vorjahr. Gleichzeitig hat sich die Zahl der Verunglückten, der Toten und Leichtverletzten verringert - die der Schwerverletzten allerdings ist gestiegen. Die SZ gibt einen Überblick, an welchen Stellen im Landkreis es in den vergangenen Jahren häufig zu Unfällen kam - und wo Autofahrer besonders vorsichtig sein sollten.

Geretsried

Die Einmündung von der Tattenkofener Brücke auf die Staatsstraße 2072 ist eine unfallträchtige Stelle. Dort fahren oft Autos aufeinander auf, heißt es bei der Polizeiinspektion Geretsried. Außerdem missachteten viele Linksabbieger bei den Ausfahrten der B11, vor allem im Süden der Stadt, den entgegenkommenden Verkehr. Nahe des Kreisverkehrs an der B11, der an einer Ausfahrt in die Staatsstraße 2369 mündet, werde Fahrzeugen an der Ecke der Johann-Sebastian-Bach-Straße oftmals die Vorfahrt genommen.

Wolfratshausen

Vor allem auf der Bundesstraße 11, jeweils in Fahrtrichtung Wolfratshausen, komme es "zu einer Menge an Kleinunfällen", sagt Georg Fischhaber, beim Landratsamt zuständig für die Sicherheit des Straßenverkehrs. Es handle sich vor allem um Auffahr- oder Abbiegeunfälle, die durch bauliche Maßnahmen und Änderungen im Straßenverkehr allerdings nur schwer zu vermeiden seien. Meist liege die Ursache bei den Autofahrern selbst: Sie seien zu unaufmerksam, zu hektisch - oder beides gleichzeitig. Im gesamten Landkreis seien Fischhaber zufolge mehr als 90 Prozent der Unfälle auf falsches Verhalten der Fahrer zurückzuführen.

Bad Tölz

34 000 Fahrzeuge sind der örtlichen Polizeiinspektion zufolge an einem Tag auf der Ortsumgehung B472 unterwegs. Wegen der sich drängenden Autos komme es trotz geringer Geschwindigkeiten immer wieder zu kleineren Unfällen, bei denen sich Leute verletzten, wenn meist auch nur leicht. "In der nächsten Zeit ist an diesen Stellen keine Besserung in Sicht", sagt Fischhaber vom Landratsamt.

Kesselberg

Motorradfahrer nutzen die kurvenreiche Passstraße am Kesselberg gerne als Rennstrecke, dementsprechend verunglücken viele Zweiradfahrer. In den vergangenen Jahren wurden die Leitplanken verdoppelt, so dass Gestürzte nicht mehr so leicht unter der Planke hindurch den Hang hinab stürzen können. Das habe die Schwere der Verletzungen zumindest etwas abmildern können, heißt es beim Landratsamt. Autos seien in die Unfälle am Kesselberg seltener verwickelt.

© SZ vom 19.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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