Gastronom:"Definitiv ein Segen"

Harry Faul

Mit dem Bräustüberl in Maisach führt Harald Faul eine der bekanntesten Gaststätten des Landkreises.

(Foto: Günther Reger)

Harald Faul über Hotelpreise während der Wiesn

Interview von Julia Kiemer

Das Oktoberfest zieht jedes Jahr Millionen von Menschen an, viele davon kommen von weit her angereist und müssen sich demnach eine Unterkunft in und um München suchen. Die Folge sind aufgrund der extrem hohen Nachfrage schwindelerregende Preise für Hotelzimmer und ähnliche Unterkünfte. Die SZ Fürstenfeldbruck hat mit Harald Faul, dem Vorsitzenden der Kreisstelle Fürstenfeldbruck des Bayerischen Hotel und Gaststättenverband (BHG) gesprochen, inwiefern die Wiesn auch den Hotelbetrieb im Landkreis beeinflusst und ob die Gäste in dieser Zeit mit Preiserhöhungen rechnen müssen.

SZ: Inwiefern hat das Oktoberfest Einfluss auf die Hotels im Landkreis?

Harald Faul: Für die Hotelbranche ist das Oktoberfest ein Segen. Angebot und Nachfrage regeln den Preis, daher ergeben sich die enormen Preiserhöhungen. Die Nachfrage ist groß, das Angebot gering, das ist für den Hotelbetrieb natürlich super. Da die Preise in München deshalb dementsprechend hoch sind, kommen viele Besucher in die Region um München, wie eben Fürstenfeldbruck, wo es aufgrund der Lage nicht ganz so teuer ist.

Wie groß ist die Nachfrage während dem Oktoberfest nun tatsächlich?

Auch hier im Landkreis ist die Nachfrage extrem hoch, vor allem zu den Wochenenden hin. Hotels in Puchheim oder Germering etwa werden dann sicherlich ausgebucht sein. Aber auch während der Woche wird es schwieriger sein, hier in der Umgebung ein Hotelzimmer zu bekommen.

Muss man auch hier mit extremen Preisanstiegen rechnen?

Mit Sicherheit werden die Preise eben wegen der hohen Nachfrage steigen, im Landkreis muss man aber nur mit einer minimalen Veränderung der Preise rechnen. Extreme Erhöhungen wie es in München der Fall ist, werden im Landkreis nicht eintreten.

Wie hat sich das Geschäft für die Hotels in den vergangenen Jahren entwickelt?

Die Wiesn ist ein Magnet, sie wird immer beliebter und bekannter. Dadurch ist das Hotelgeschäft natürlich auch höher geworden, da die Nachfrage gestiegen ist. Es handelt sich dabei aber um ein normales Wachstum, welches nicht ungewöhnliche Dimensionen hat.

Ist das Oktoberfest für die Hotels wie Weihnachten für die Händler?

Ja, das kann man so sagen. Für die Hoteliers ist die Wiesn definitiv ein Segen. Die Nachfrage nach Hotelzimmern ist zu kaum einem Zeitpunkt während des Jahres so hoch wie während dem Oktoberfest. Daher kann man es durchaus mit dem Weihnachtsgeschäft der Händler vergleichen.

Zum Teil steigen die Preise für Hotelzimmer, vor allem in München, um über 100 Prozent. Hat der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband Einfluss auf den Preisanstieg?

Nein, die Preise werden allein durch Angebot und Nachfrage geregelt. In die freie Marktwirtschaft können wir nicht eingreifen.

Wie sehen Sie die Situation?

Ich denke, dass der Preisanstieg zwar extrem ist, das aber auch in gewisserweise eine logische Folge darstellt. Das Oktoberfest expandiert, es kommen mehr Leute, fragen mehr nach und so wird es teurer. Das ist eben das Prinzip der freien Marktwirtschaft. Und trotzdem ist ja aufgrund der Preise nicht weniger Andrang, die Leute kommen trotzdem zum Oktoberfest.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: