Oktoberfest:Das Rätsel des Riesenrad-Rollstuhls

Die Betreiber des Riesenrads machen in ihrem Fahrgeschäft eine überraschende Entdeckung.

Von Franz Kotteder, München

"Mein Gott, jetzt kann ich wieder laufen!", schreit in einem der ältesten bayerischen Witze ein altes Mutterl, als sie die Wallfahrtskirche verlässt. Ein Pater, der des Weges kommt, wird gleich hellhörig: "Gute Frau, ist ein Wunder geschehen?" - "Ach wo, das Radl ham s' mir gstohlen!"

An einen solchen Witz dachte Sonntagnacht auch Sebastian Willenborg, Juniorchef des Riesenrads auf dem Oktoberfest. Nach Betriebsschluss entdeckten seine Mitarbeiter einen herrenlosen Rollstuhl - direkt beim behindertengerechten Zugang. Das Riesenrad verfügt nämlich seit 1979 über zwei rollstuhlgeeignete Gondeln. "Seit einem Vierteljahr haben wir sogar eine Auffahrrampe und ein WC für Rollstuhlfahrer", sagt Willenborg. Behinderte können seither völlig selbstständig zu den Gondeln fahren.

Dass sie ganz auf ihr Hilfsmittel verzichten, ist für Willenborg allerdings "absolut überraschend". Auch seine Eltern könnten sich an "derartige Wunderheilungen im Riesenrad" nicht erinnern. Den Rollstuhl gab Willenborg im Wiesn-Fundbüro ab, und hofft nun, dass ihn der Besitzer noch aufklärt, warum er plötzlich wieder laufen konnte. FJK, Foto: Felix Hörhager/dpa

© SZ vom 22.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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