US-Präsidentschaftsbewerbung:Republikaner Walker gibt auf

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  • Der Republikaner Scott Walker will seine Ambitionen auf die US-Präsidentschaft aufgeben. Das teilte er auf einer Pressekonferenz mit.
  • Medienberichten zufolge ist fehlendes Geld der Grund für den Rückzug.
  • Damit steigt Walker nach dem texanischen Ex-Gouverneur Perry als zweiter Republikaner aus dem engen Feld der Bewerber um das höchste Staatsamt der USA aus.

Medien: Fehlendes Geld Grund für Rückzug

Gouverneur Scott Walker zieht sich aus dem Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner zurück. "Ich setze meine Kampagne mit sofortiger Wirkung aus", sagte Walker am Montag bei einer Pressekonferenz. Der Gouverneur des Bundesstaates Wisconsin begründete seine Entscheidung mit dem überfüllten Bewerberfeld. Medienberichten zufolge soll ihm aber das Geld ausgegangen sein.

Walker sagte, er räume das Feld, damit sich "eine positive, konservative Botschaft" durchsetzen könne. Mit Blick auf den in Umfragen führenden Geschäftsmann Donald Trump fügte er hinzu: "Ich ermutige andere republikanische Präsidentschaftsbewerber, das Gleiche zu erwägen, damit die Wähler sich auf eine begrenzte Zahl von Kandidaten konzentrieren können, die eine positive, konservative Alternative zum aktuellen Spitzenreiter anbieten können." Dies sei von grundsätzlicher Bedeutung für die Zukunft der Republikanischen Partei und die Zukunft des Landes.

Im Juli noch in der Spitzengruppe des Bewerberfeldes

Der 47-jährige Walker hatte im Juli offiziell seine Bewerbung erklärt, in Umfragen lag er zu diesem Zeitpunkt in der Spitzengruppe des breiten Bewerberfeldes. Über die Sommermonate brachen seine Werte allerdings ein, in den ersten Fernsehdebatten konnte er nicht überzeugen. Die New York Times berichtete unter Berufung auf einen Unterstützer Walkers, dass mit dem Absturz in den Umfragen auch die Wahlkampfspenden deutlich zurückgegangen seien. "Die kurze Antwort lautet: Geld", sagte der Unterstützer über die Gründe für den Rückzug. Walker zählte zu den konservativeren Bewerbern im republikanischen Feld, das zwischenzeitlich 17 Präsidentschaftsanwärter umfasste.

Der Gouverneur hatte seinen traditionell linksliberalen Bundesstaat in den vergangenen Jahren umgekrempelt, staatliche Programme gestrichen und die Abtreibungsgesetze verschärft. Landesweit bekannt machte ihn aber vor allem sein Kampf gegen die Gewerkschaften, deren Rechte er stark einschränkte. Walker setzte die umstrittenen Reformen trotz Massenprotesten durch und überstand ein von seinen Gegnern angestrengtes Abwahlverfahren. Trotzdem hatte der Gouverneur von Wisconsin in TV-Debatten Mühe, klar Position zu bestimmten Themen zu beziehen. Mitte September hatte sich bereits der frühere texanische Gouverneur Rick Perry aus dem Rennen verabschiedet.

Trump ganz vorn

In Umfragen führt derzeit der umstrittene Milliardär Donald Trump das Republikaner-Feld an. Der durch eine Reality-TV-Show bekannte Immobilientycoon schert sich wenig um politische Konventionen, wettert unverblümt gegen illegale Einwanderer und schimpft auf die Eliten in Washington.

Die Präsidentschaftswahl findet im November 2016 statt. Amtsinhaber Barack Obama darf nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten. Bei Obamas Demokraten gilt die frühere Außenministerin und einstige First Lady Hillary Clinton als große Favoritin. Beide Parteien bestimmen ab Anfang kommenden Jahres in Vorwahlen ihre Kandidaten.

© SZ.de/AFP/AP/fie - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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