Darmstadt - Bremen 2:1:Grüße von Wagner

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Trifft doppelt gegen seinen früheren Verein: Sandro Wagner (vorne). (Foto: Simon Hofmann/Getty Images)

Früherer Bremer trifft zweimal bei Darmstadts 2:1 gegen Werder. Die einzige gute Nachricht für die Gäste aus dem Norden: Thomas Eichin bleibt ihr Sportchef.

Die Lehrstunde vom Rekordmeister hat das "Lilien-Wunder" nur kurzzeitig unterbrochen: Drei Tage nach dem 0:3 gegen den FC Bayern feierte Aufsteiger Darmstadt 98 durch ein 2:1 (1:1) gegen Werder Bremen seinen zweiten Sieg in der Bundesliga und verbesserte sich vorübergehend auf Platz zehn. Zum Mann des Tages wurde ausgerechnet der frühere Bremer Sandro Wagner, der zunächst per Foulelfmeter (31.) die unverdiente Führung der Gäste durch Aron Johannsson (19.) ausglich und dann auch noch den Siegtreffer erzielte (84.). Mit dem siebten bis neunten Punkt gegen den Abstieg bauten die Hessen den Vereins-Startrekord weiter aus.

"Wir haben alle hart gearbeitet", sagte Wagner, "ich persönlich auch". Der Doppel-Torschütze freute sich besonders, dass er von Beginn an spielen durfte. "Ich habe immer gesagt, dass ich kein guter Einwechselspieler bin. Ich brauche Spiele von Anfang an." Auf diese darf er jetzt wohl hoffen. Trainer Dirk Schuster lobte den Torschützen: "Er hat sich seine Chance heute verdient, und er hat es überragend gemacht: Kämpferisch, spielerisch und dann auch noch zweimal genetzt."

Werder belegt mit nur sieben Punkten Rang zwölf und verlor zudem Fin Bartels wegen einer Gelb-Roten Karte (88.). Die einzige positive Nachricht für Werder am Dienstag: Sportchef Thomas Eichin verkündete vor dem Anpfiff nach wochenlangen Verhandlungen seine Vertragsverlängerung bis 2018. "Es fehlt nur noch die Unterschrift", fügte der Geschäftsführer hinzu. Vorangegangen waren lange Verhandlungen. Der Aufsichtsrat habe Eichin eine deutliche Gehaltserhöhung angeboten, hieß es zuletzt.

Vor 17 000 Zuschauern, die das erste Bundesliga-Flutlichtspiel am Böllenfalltor seit 33 Jahren erlebten, begann der Aufsteiger stark. Über Jan Rosenthal, der kurz vor der Pause am Innenpfosten scheiterte (42.), kombinierte sich Darmstadt immer wieder in Richtung des Bremer Strafraums.

Johannssons Treffer fiel aus dem Nichts: Der Neuzugang war nach guter Vorarbeit von Ujah per Kopf erfolgreich, das Tor impfte den Gästen aber nur ganz kurz neues Selbstvertrauen ein. Nach Johannssons zweiter Chance drei Minuten später half Werder-Torwart Felix Wiedwald zudem unnötig mit, die Lilien wieder ins Spiel zu bringen: Gegen Rosenthal kam der Keeper schlichtweg zu spät und sah von Schiedsrichter Guido Winkmann die gelbe Karte. Wagner, der in 30 Spielen das Werder-Trikot getragen hatte, ließ sich die Chance nicht entgehen.

© SZ vom 23.09.2015 / dpa, sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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