Compliance:Noch mehr Rechnungen

Der MDR lässt seine Skandale prüfen - für viel Geld: Im Falle der Kika-Korruption kommen zu den zehn Millionen Euro Schaden noch 6,63 Millionen Euro für die interne Aufklärung. Laut Intendantin Karola Wille geht alles mit rechten Dingen zu.

Von Cornelius Pollmer

Der Mitteldeutsche Rundfunk hat in den vergangenen Jahren nicht nur hunderttausende Stunden Programm produziert, sondern auch eine Reihe von Skandalen. Affären gab es um den ehemaligen Unterhaltungschef, den ehemaligen Sportchef, den vom MDR beaufsichtigten Kinderkanal. Allein bei letzterem wurden Millionen veruntreut. MDR-Intendantin Karola Wille hatte bei Amtsantritt Ende 2011 Aufklärung angekündigt, im Mai dieses Jahres präsentierte sie den Abschlussbericht zum teuren Debakel um den Kika: zehn Millionen Euro Schaden, wovon allerdings ein knappes Viertel über Schadenersatzklagen zurückgeholt werden konnte. So ganz abgeschlossen aber ist der Kika-Skandal nun doch noch nicht. Die Thüringer Allgemeine berichtete kürzlich über die auffällig hohen Kosten, die für die Aufklärung fällig geworden seien. Laut internen Rechnungslisten des MDR seien an die Berliner Firma Esecon 6,63 Millionen Euro gezahlt worden - angesichts der Schadenssumme ein durchaus bemerkenswerter Betrag.

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