Dachau:Zu verkaufen: Baugerippe mit Fernblick

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Nach der Baugenehmigung für die ehemalige Koschadeklinik hofft die Kaga Dachau erneut auf einen Käufer der Immobilie.

Jakob Kandler, Geschäftsführer der Kaga Dachau und damit verantwortlich für das Gebäude der ehemaligen Koschadeklinik in der Altstadt, hat in den vergangenen drei Jahren schon mehrmals gesagt, dass er zuversichtlich sei. Bisher bewahrheiteten sich seine Prognosen über einen Baubeginn nicht. Jetzt rechnet er damit, dass im Frühjahr 2016 sämtliche Pläne für die Tiefgarage und für Wohnungen auf einer Fläche von ungefähr 4000 Quadratmetern baureif vorliegen. Immerhin hat seine Ankündigung mehr Substanz als die früheren, weil seit Dienstagabend die endgültige Baugenehmigung für ungefähr 30 Wohnungen und 54 Stellplätze durch den Stadtrat offiziell vorliegt.

Allerdings muss die Kaga noch zwei massive Hürden überwinden. Die erste betrifft den Käufer des Objekts. Ursprünglich wollte das Unternehmen, das eigens für den Um- und Ausbau der Altstadtimmobilie gegründet wurde, auch als Bauträger fungieren. Nach den enormen Schwierigkeiten, die nicht zuletzt in den hohen Kosten für den Erwerb und den technischen Herausforderungen für den Einbau einer Tiefgarage in den Hang begründet sind, verabschiedeten sich Kandler und sein Kompagnon Frank Weber aus der Schweiz von diesem Plan und wollen sich auf den Verkauf des Objekts beschränken. Nur durch einen Kredit von Gabriele Wahl-Multerer, die aus Odelzhausen stammt und mit Jakob Kandler bekannt ist, war es gelungen, die Insolvenz zu verhindern.

Die Diplom-Kauffrau führte von 1988 an den Familienbetrieb Wahl­Optoparts GmbH in Odelzhausen und baute diesen zusammen mit einem ehemaligen Zeissbetrieb in Neustadt (Orla) zu einer hochmodernen Firma mit 200 Mitarbeitern auf. Von 2006 bis 2012 war sie Mitglied im Aufsichtsrat der Jenoptik AG. Sie übernahm einen Millionenkredit von einer Bank, den die Kaga zum Erwerb des Gebäude benötigte.

Unrsprünglich war der Notartermin für Anfang August angepeilt

Allerdings hatte Kandler schon im Juli angekündigt, dass ein Käufer sozusagen Gewehr bei Fuß stünde und der Notartermin noch für Anfang August angepeilt sei. Jetzt rechnet der Kaga-Geschäftsführer mit einem Abschluss des Kaufvertrags in den nächsten zwei Wochen. Vorausgesetzt, die sogenannten neun Altkäufer machen mit. Aus Kandlers Sicht stellen sie die zweite Hürde dar. Denn mit ihnen muss jeder Bauträger übereinkommen, da sie über gültige Kaufverträge verfügen.

Mit einem Bauträger aus dem Norden Bayerns waren sich die Altkäufer bereits handelseinig. Er war aber abgesprungen, weil ihm der Preis für das gesamte Gebäude als zu hoch erschien. Kandler hofft nun darauf, dass der neue Interessent, nach seinen Angaben die KGS Projektentwicklungs GmbH aus der Nähe von Neuburg an der Donau und Christian Schwarz von Munich Architects, diese Vereinbarungen mit den Altkäufern übernimmt.

© SZ vom 01.10.2015 / heu/we - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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