Dachau:Senioren vereiteln Enkeltrick

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Siebenmal versuchen Betrüger im Landkreis, Rentner zu bestehlen, siebenmal scheitern sie.

Die Kriminalpolizeiinspektion Fürstenfeldbruck hat am Dienstag mindestens zehn Versuche von Betrügern registriert, die mit dem sogenannten Enkeltrick Geld ergaunern wollten. Den Tätern gelang es allerdings nicht, an die Barschaft ihrer Opfer zu gelangen. Laut Polizei versuchten die Betrüger ihr Glück vor allem im Landkreis Dachau. Insgesamt sieben Mal klingelte in Dachau, Karlsfeld und Bergkirchen das Telefon bei älteren Bürgern. Die Anrufer gaben sich als Verwandte aus und versuchten ihre Opfer zu einer Geldübergabe zu bewegen, indem sie vorgaben, für einen Immobilienkauf dringend Geld zu benötigen. Gleichartiges spielte sich auch in Fürstenfeldbruck, Puchheim und Gilching ab. Die Betrüger gingen aber jedes Mal leer aus, denn die Senioren gingen nicht auf die Forderungen ein. In der Vergangenheit hat es bereits mehrere Warnungen vor dieser Betrugsmasche gegeben. Möglicherweise ließ sich auch deswegen keiner der Senioren täuschen.

Die Masche solcher Betrüger ist immer dieselbe: Mit den Worten "Rate mal, wer hier spricht" oder ähnlichen Formulierungen rufen die Täter bei meist älteren und allein lebenden Personen an. Sie geben sich als Verwandte, Enkel oder auch gute Bekannte aus und bitten um Bargeld. Als Grund wird ein finanzieller Engpass oder eine Notlage vorgetäuscht, beispielsweise ein Unfall, ein Auto- oder Immobilienkauf. Die Lage wird nach Polizeiangaben immer als äußerst dringlich dargestellt. Oft werden die Betroffenen durch wiederholte Anrufe unter Druck gesetzt. Ist das Opfer zahlungswillig, wird ein Bote zur Abholung angekündigt. Hat der Angerufene die geforderte Summe nicht parat, folgt die Aufforderung, den Betrag bei der Bank abzuheben. Vereinzelt kommt es auch vor, dass sich Mittäter in einem zusätzlichen Anruf als Polizeibeamte ausgeben. Sie fordern die Geschädigten dann auf, bei der Geldübergabe im Rahmen einer angeblichen "Polizeiaktion" mitzumachen, um zur Festnahme der Täter beizutragen. So eine Verfahrensweise wird von der Polizei allerdings nicht angewandt.

Um dieser äußerst hinterlistigen Form des Betrugs zu entgehen, sollte man misstrauisch sein, wenn sich der Anrufer nicht selbst mit Namen vorstellt. Außerdem gibt es einige Methoden, um sich zu vergewissern, ob der Anrufer wirklich ein Verwandter ist. So sollte man, rät die Polizei, etwa die jeweilige Person unter der bisher bekannten Nummer zurückrufen, um sich den Sachverhalt bestätigen zu lassen.

© SZ vom 01.10.2015 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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