Schweiz:Sendepause

Eigentlich wollte das Schweizer Fernsehen vergangene Woche eine Sendung über Robert Menasse ausstrahlen, dann wurde sie verschoben - bis kurz vor den Wahlen. Steckt Druck der Rechtspopulisten dahinter?

Von Charlotte Theile 

Beim Schweizer Fernsehen hat man eine folgenschwere Entscheidung getroffen: Die Reportage mit dem Titel Ein Österreicher sucht das Herz der Schweiz war für den 27. September geplant, um 21.45 Uhr. Nun wurde sie verschoben - bis nach die Nationalratswahlen. Der österreichische Schriftsteller und begeisterte Europäer Robert Menasse, um den es in der Sendung geht, sieht darin ein "Kuschen" vor der rechtspopulistischen SVP, wie er im Tages-Anzeiger sagte. Die Öffentlich-Rechtlichen halten dagegen: Die Reportage laufe am 12. Oktober, sechs Tage vor den Wahlen, im Netz. Das ist wenig überzeugend, das Schweizer Fernsehen steht seit Monaten unter dem Beschuss der Rechten. Auch andere kritisieren den Rundfunk: Ein Film über Politiker mit Migrationshintergrund, der seit August vorliegen soll, wurde ebenfalls nach hinten geschoben. Er läuft jetzt drei Tage nach der Wahl.

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