Fifa-Chef:Blatter-Tochter: Mein Vater hört im Februar auf

FIFA sponsors call for Blatter's immediate resignation

Fifa-Chef Sepp Blatter: Wann hört er auf?

(Foto: Ennio Leanza/dpa)

Fifa-Chef Blatter wird seinen Posten nach Angaben seiner Tochter definitiv im Februar abgeben. Dick Advocaat tritt als Trainer in Sunderland zurück. BVB-Coach Tuchel reist selbstbewusst nach München.

Fußball-Weltverband: Fifa-Chef Joseph Blatter wird nach Angaben seiner Tochter im kommenden Februar seinen Posten im Fußballweltverband abgeben. Auf die Frage, ob er nach der Präsidentenwahl am 26. Februar weiter im Amt bleibe, antwortete seine Tochter Corinne Blatter Andenmatten in einem Interview der Schweizer Zeitung Blick am Sonntag: "Nein, auf keinen Fall." Ihr Vater wolle aufhören. "Und er wird es tun."

Gegen Blatter läuft im Zusammenhang mit dem Fifa-Korruptionsskandal ein Ermittlungsverfahren in der Schweiz. Der 79-Jährige hat jegliches Fehlverhalten von sich gewiesen. Bereits im Juni hatte er angekündigt, sein Amt zur Verfügung zu stellen. Seitdem kamen aber immer wieder Zweifel auf, ob er sich wirklich zurückzieht. Am Freitag hatten wichtige Sponsoren wie Coca-Cola und McDonald's einen sofortigen Rücktritt Blatters verlangt. "Die Ereignisse der vergangenen Wochen haben den Ruf der Fifa und das Vertrauen in ihre Führung weiter erschüttert", erklärte der Fast-Food-Konzern. Ein Anwalt des Fifa-Chefs wies die Forderungen zurück: Ein Rücktritt zu diesem Zeitpunkt sei nicht im besten Interesse des Verbandes. Adidas schloss sich dem Aufruf anderer Sponsoren nicht an.

Fußball, England: Der ehemalige Gladbacher Bundesliga-Trainer Dick Advocaat (68) verlässt den englischen Fußball-Erstligisten AFC Sunderland aus eigenem Antrieb. Wie der Klub am Sonntag bestätigte, hat der erfahrene Teammanager seinen Rücktritt erklärt.

Nach dem 2:2 gegen West Ham United am Samstag hatte Advocaat noch sibyllinisch erklärt: "Ich habe eine Entscheidung getroffen, was ich tun werde, aber ich werde darüber zunächst nicht sprechen." Im vergangenen März hatte der ehemalige Bondscoach der Elftal Sunderland übernommen und in der vergangenen Saison zum Klassenerhalt geführt. Eigentlich wollte Advocaat danach sein England-Gastspiel schon beenden, ließ sich aber zum Weitermachen überreden. Zurzeit belegt Sunderland den 19. und vorletzten Tabellenplatz mit nur drei Punkten aus acht Spielen.

Borussia Dortmund, Thomas Tuchel: Trainer Thomas Tuchel vom Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund geht mit dem Tabellenzweiten voller Selbstvertrauen in das Topspiel des 8. Spieltages am Sonntag (17.30 Uhr/Sky) beim Meister und Spitzenreiter Bayern München. "Wir trauen uns zu, dass wir am Sonntag unser bestes Spiel machen", sagte der 42-Jährige in der Pressekonferenz vor der Abreise nach München.

Tuchel relativierte gleichzeitig die Bedeutung der Begegnung für den Kampf um die Meisterschaft. "Es kann am Sonntag noch keine Vorentscheidung geben. Wir sind auch nicht dafür verantwortlich, uns darum Gedanken zu machen", sagte er und ergänzte: "Wir sind nicht angetreten, um den Bayern 34 Spieltage lang die Stirn zu bieten. Wir wollen der Herausforderer sein, jeden Tag."

Der Entwicklung beim Rekordmeister zollt Tuchel Anerkennung. "Das gefährlichste an den Bayern ist ihre Haltung geworden. Sie haben sich losgelöst von Sprüchen, Drohgebärden und öffentlichen Vorhersagen", sagte der BVB-Trainer am Tag vor dem Spiel. Stattdessen stünden die Bayern für Bescheidenheit gepaart mit allerhöchsten Ansprüchen. "Kein Gegner erwischt sie mal eben auf dem falschen Fuß. Das ist ihre größte Stärke", erklärte Tuchel, der den Kontrahenten "sportlich auf allerhöchster Ebene mit Real Madrid und Barcelona" einstuft.

Handball, Champions-League: Die Handballer des THW Kiel haben das Schleswig-Holstein-Duell in der Champions League für sich entschieden. Die "Zebras" gewannen am Samstag vor 10 000 Zuschauern in der ausverkauften Sparkassen-Arena ihr Vorrundenheimspiel der Gruppe A mit 27:23 (14:13). Beste Werfer im 85. Landesderby waren der Kieler Joan Cañellas (7/5) sowie Holger Glandorf und Lasse Svan (je 4) für Flensburg.

Der Flensburger Trainer Ljubomir Vranjes hatte an seinem 42. Geburtstag wieder einmal für eine Überraschung gesorgt. Im Tor der SG begann Kevin Möller und nicht Mattias Andersson. Es entwickelte sich eine hochklassige und dramatische Partie, in der die Führung ständig wechselte. In der Endphase sorgte der Kieler Keeper Nikolas Katsigiannis, der in der 25. Minute für Niclas Landin gekommen war, mit seinen Paraden für die Entscheidung zugunsten des Deutschen Meisters. Kurz vor Schluss sah THW-Kreisläufer Rene Toft Hansen nach einem Foul an Kentin Mahé die Rote Karte (58.).

Die Regie bei den Gästen führte der ehemalige Kieler Rasmus Lauge, der in der 13. Minute unabsichtlich in eine erschreckende Szene verwickelt war. Bei seinem Durchbruch verdrehte sich der Kieler Nationalspieler Patrick Wiencek bei einer Abwehraktion das rechte Knie. Bei dem 26-Jährigen besteht der Verdacht auf einen Kreuzbandriss.

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