Nordex:Stabwechsel

Neuer Großaktionär beim Windkraftanlagenhersteller Nordex: Der spanische Baukonzern Acciona, selbst in der Branche tätig, steigt ein, Susanne Klatten steigt aus.

Der Windturbinenbauer Nordex übernimmt vom spanischen Baukonzern Acciona dessen Windkraft-Tochter und erhält im Gegenzug einen neuen Großaktionär. Die Spanier werden nach Abschluss der Transaktion mit 29,9 Prozent an Nordex beteiligt sein. Im Zuge des Deals verkauft auch BMW-Erbin Susanne Klatten einen Großteil ihres Nordex-Aktienpakets an Acciona.

"Mit dem Zusammenschluss legen wir eine stabile Grundlage für zukünftiges profitables Wachstum", sagte Nordex-Chef Lars Bondo Krogsgaard. Die Unternehmen ergänzten sich ideal. Während Nordex in Europa und dem Nahen Osten stark sei, habe Acciona Windpower seine Aktivitäten auf Nord- und Südamerika und die Schwellenländer ausgerichtet.

Dass die Spanier ihren Anteil an Nordex weiter aufstocken, ist zunächst ausgeschlossen: Nordex habe mit Acciona ein Stillhalteabkommen über drei Jahre vereinbart, sagte Krogsgaard. In der Zeit dürfe der spanische Konzern Stimmrechte weder direkt noch indirekt erwerben. In Deutschland muss ein Großaktionär beim Erreichen der 30-Prozent-Schwelle den anderen Anteilseignern ein öffentliches Übernahmeangebot machen.

An der Börse kam der geplante Deal gut an. Die Nordex-Aktie legte stark zu. Der Kaufpreis für Acciona Windpower summiert sich auf 785 Millionen Euro, wie Nordex mitteilte. Davon wird Nordex 366,4 Millionen Euro bar zahlen. Daneben sollen 16,1 Millionen neue Nordex-Aktien zum Preis von 26 Euro je Anteilsschein über eine Kapitalerhöhung an die Spanier ausgegeben werden. Die Übernahme soll im ersten Quartal abgeschlossen werden.

Der Anteil des bisherigen Hauptaktionärs, die Beteiligungsgesellschaften Skion und Momentum von Susanne Klatten, sinkt durch den Deal auf 5,7 Prozent. Bislang hatten sie und ihr Mann Jan 22,8 Prozent gehalten. Jan Klatten werde Mitglied im Kontrollgremium bleiben.

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