1860 München (II):Angebot für Fröhling

Training 1860 München mit Möhlmann

Erster Einsatz: Seine Assistenten stehen noch nicht fest, also stellte Benno Möhlmann die Hütchen beim Training am Dienstagnachmittag selbst auf.

(Foto: Andreas Gebert/dpa)

Die Löwen möchten den Trainer wieder im Nachwuchsbereich anstellen. Zu tun gäbe es dort genügend: Die Regionalliga-U21, einst unter Fröhling sehr erfolgreich, befindet sich in Abstiegsgefahr.

Von Markus Schäflein

Kurz nach der Entlassung als Cheftrainer hat der Fußball-Zweitligist TSV 1860 München Torsten Fröhling gleich einen neuen Job angeboten. "Unser Wunsch ist es, dass er uns als Mensch und Trainer erhalten bleibt. Deshalb möchten wir ihn in Zukunft gerne bei uns im Nachwuchsbereich integrieren", sagte Geschäftsführer Markus Rejek. Man könnte das Höflichkeitsfloskel betrachten oder dem Umstand geschuldet sehen, dass Fröhling bei der Anhängerschaft gut gelitten ist. Aber die Löwen haben im Nachwuchsbereich ja tatsächlich einige Probleme.

Denn während die U19 von Sieg zu Sieg eilt, steht die U21-Mannschaft in der Tabelle so schlecht da wie noch nie seit Einführung der Regionalliga Bayern. Nur das bessere Torverhältnis trennt sie noch von einem Abstiegs-Relegationsplatz, Trainer Daniel Bierofka steht in der Kritik. Da liegt der Gedanke nahe, Fröhling in sein altes Amt als U21-Trainer zurückzuversetzen, das er bis Februar mit viel Erfolg bekleidete - bis er auf den Cheftrainerposten versetzt wurde. Ob Fröhling das Angebot, wieder im Nachwuchs tätig zu sein, annimmt, ist jedoch zu bezweifeln. Mit dem geschafften Klassenverbleib und einigen guten Kritiken hat er sich ja einen gewissen Namen im Profibereich gemacht. Er ist erst einmal nach Hamburg zu seiner Familie gereist und teilte mit, er wolle über das Angebot nachdenken.

"Wir haben mit ihm gesprochen", sagte Wolfgang Schellenberg, Leiter des Nachwuchsleistungszentrums. "Er soll erst mal den Kopf freibekommen und überlegen, wo er seine Zukunft sieht. Wenn er sagt, er kann sich das bei uns vorstellen, dann werden wir uns zusammensetzen." Fröhling dürfe sich "die Zeit nehmen" - Schellenberg ist also gewillt, noch einige Zeit auf eine Zu- oder Absage zu warten. "Wir haben ja nicht dieses Tagesgeschäft, wir müssen nicht alles nur nach Erfolg bewerten", sagte er mit Blick auf die Lage der U21.

Bei den Profis, bei denen alles nur nach Erfolg bewertet wird, hat Möhlmann nun knapp zwei Wochen Zeit, die Mannschaft auf das Heimspiel gegen den Karlsruher SC am Montag, 19. Oktober, vorzubereiten. Sein Ziel sei es, die Spieler "wieder zu einer selbstbewussten Mannschaft zu machen", sagte er, "eine Truppe zu finden, bei der man 90 Minuten sieht, dass sie gewinnen will und die Möglichkeit hat, das auch umzusetzen." Möhlmann beobachtete das Team mehrfach, auch zuletzt beim 1:1 in Bielefeld, wollte aber nähere Erkenntnisse noch nicht mitteilen; "Kampf, Einstellung und Laufbereitschaft kann man immer noch verbessern", meinte er.

Am Dienstagnachmittag leitete er die erste Einheit, am Freitag steht ein Trainingsspiel bei Wacker Innsbruck auf dem Programm. Rubin Okotie, Stefan Mugosa und Maxi Wittek wird Möhlmann vorerst nicht kennenlernen, sie sind zu ihren Nationalteams abgereist. Dass Marius Wolf und Milos Degenek ihre Länderspielanfragen angeschlagen absagten, kommt den Löwen angesichts des Trainerwechsels nicht ungelegen.

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