Kostenlos in 25 Minuten von Starnberg nach Gilching oder gar in einer guten halben Stunde nach Fürstenfeldbruck zu kommen: Für Pendler ist das ein unschlagbares Angebot. Besonders weil der neue Expressbus, der am 27. November seine erste Runde fährt, nicht nur einmal am Tag pendelt, sondern jede Stunde. Es ist die erste Schnelllinie dieser Art außerhalb Münchens. Darauf ist die Verkehrsmanagerin des Landkreises Starnberg, Susanne Münster besonders stolz. Wer die neue Verbindung, die nicht nur zwei Landkreise, sondern auch drei S-Bahnlinien (S6, S8 und S4) vernetzt, austesten will, kann dies 14 Tage lang bis zum Start des Winterfahrplans am 13. Dezember tun, ohne vorher eine Fahrkarte dafür zu kaufen.
Der Expressbus 900 nach Fürstenfeldbruck ist "ein Meilenstein", so Landrat Karl Roth. Aber er ist nicht die einzige Neuerung zum Fahrplanwechsel. Zwölf weitere Busse ändern ihre Route. Sie sind jetzt spezieller auf die Nutzer zugeschnitten und binden einzelne Orte besser an das öffentliche Nahverkehrsnetz an. Damit die Leute das auch merken, will der Landkreis jetzt eine große Werbekampagne starten, um auf die Verbesserungen aufmerksam zu machen. Zum Start des ersten Expressbusses im Fünfseenland ist am 26. November eine große Eröffnungsfeier am Bahnhof Gilching-Argelsried geplant. Außerdem will Münster Radio- und Kinospots schalten, Taschen mit dem Streckenverlauf des X 900 verteilen sowie Daumenkinos und Badetücher. Natürlich werden auch Plakate geklebt. Sie zeigen die geöffnete Bustür mit einem Motiv des Landkreises dahinter, das zeigen soll, wohin die Fahrt geht. So gibt es künftig eine Schul-Verbindung, eine Romantik-Verbindung, eine Bade-, Freizeit- oder auch Kultur-Verbindung. Je nach Jahreszeit und Ort kann das entsprechende Plakat für den Bus, der beworben werden soll, ausgewählt werden.
Neben der 14 Tage, in denen man kostenlos mit dem X 900 fahren darf, kann man auch eine MVV Jahreskarte für das Gesamtnetz gewinnen. Wer die Fragen im Online-Adventskalender richtig beantwortet und so jede Woche ein bestimmtes Wort findet und bis zum Sonntag, 24 Uhr, einsendet, kann an der Verlosung teilnehmen.
Dass die Änderungen im Busfahrplan nicht nur kosmetisch sind, sondern sehr umfassend - Münster spricht sogar vom "ersten großen Teil einer Neukonzeptionierung" - zeigen die Kilometer, die die Busse zurücklegen werden. Momentan sind es 1,9 Millionen pro Jahr, von 2016 an werden es drei Millionen sein. Kein Wunder, dass die Kreisräte das Werbekonzept begrüßen. "Wenn Busse nicht angenommen werden, mangelt es oft daran, dass die Leute die Verbindung nicht kennen", sagte Gilchings Bürgermeister Manfred Walter. Und seine Kraillinger Kollegin Christine Borst stimmte zu: "Die Neuerungen machen keinen Sinn, wenn niemand davon weiß."