Flüchtlinge in Bayern:Viel Mitgefühl - und leider auch Menschenhass

Flüchtlinge in Bayern: Menschlichkeit zeigen: Das wünscht sich auch ein SZ-Leser, der selbst vor fast 70 Jahren als Flüchtling nach Deutschland gekommen ist.

Menschlichkeit zeigen: Das wünscht sich auch ein SZ-Leser, der selbst vor fast 70 Jahren als Flüchtling nach Deutschland gekommen ist.

(Foto: Sven Hoppe/dpa)

Nachdenken statt hetzen, fordert ein Leser. Ein anderer Leser schlägt vor, die Füchtlinge in den Wiesnzelten unterzubringen

"Menschen sind keine Naturkatastrophen" vom 1. Oktober und "Die größten Schleuser sind die Österreicher" vom 5. Oktober:

Nachdenken statt hetzen

Ich bin 1946 als Flüchtling oder Heimatvertriebener nach Bayern gekommen. Wenn ich die hetzerischen Reden von Horst Seehofer, von dessen Generalsekretär und von Markus Söder anhöre, dann freue ich mich, dass es damals im zerstörten Deutschland und beschädigten Bayern solche Menschenhasser noch nicht gab. Alle Flüchtlinge von damals werden nicht verstehen, wie angebliche Christen vor lauter Machtgier solche Worte zu sagen wagen.

Damals waren die Jünglinge ja noch nicht auf der Welt, aber offensichtlich haben diese Politiker sich nie mit der Geschichte Deutschlands befasst. Horst Seehofers Vater hatte vielleicht Probleme mit seinen Kriegserlebnissen. Da sollte er einmal darüber nachdenken und sein Gewissen erforschen.

Die beiden jüngeren Altlasten blasen aus Machtgier mit. Kein Mensch verlässt seine Heimat ohne Not es sei denn man will auswandern. Man weiß, warum man wohin geht.

Die Menschen, die zu uns kommen, sind Getriebene, Gehetzte. Vermutlich gebildeter als die Hetzer. Viele unserer Bürger wundern sich, warum die Flüchtlinge iPad oder dergleichen haben. Die können ja keine Wanderkarten für halb Europa haben. Die gibt es nicht. Eine App hilft, den Weg zu finden.

Das hat nichts mit zu viel Geld zu tun. Man müsste halt nachdenken! Hanns Meltzer, Neustadt an der Waldnaab

Warum nicht die Wiesnzelte?

Ich habe von 1985 bis 2005 in München gelebt und oft Ihre Zeitung gelesen. Seit 2005 lebe ich in den USA und seit diesem Jahr habe ich beide Staatsbürgerschaften. Natürlich mache auch ich mir Gedanken über die großen Flüchtlingsströme nach Europa und besonders nach Deutschland. Ich hoffe sehr, dass alles zumindest von Deutschland human bewältigt wird.

Nun meine Überlegung beziehungsweise mein Gedanke, den man für die Stadt München - natürlich nicht als Dauerlösung - aber doch ansprechen und überlegen sollte: Hat jemand ernsthaft in Erwägung gezogen, die Zelte vom Oktoberfest (bis zu je maximal 7000 Gäste!) für die Unterbringung von Flüchtlingen zu nutzen nach Ende des Oktoberfestes? Eddy Wappes, Miami Beach/Florida

Schlaue Österreicher

Zum Beitrag "Die größten Schleuser sind die Österreicher": Recht haben sie. warum sollen sie für die Fehler Deutschlands geradestehen. Der österreichische Kanzler Werner Faymann hat jedenfalls nicht großspurig eine grenzenlose Aufnahmebereitschaft in die Welt hinausposaunt. Erik Doffek, München

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