Im August:Exporte brechen ein

Die schwache Nachfrage der Schwellenländer und späte Ferien wirken sich aus.

Die deutschen Exporte sind im August wegen der schwachen Nachfrage aus großen Schwellenländern und der späten Sommerferien stark eingebrochen. Sie fielen um 5,2 Prozent zum Vormonat. "Einen stärkeren Rückgang gab es zuletzt im Januar 2009", erklärte das Statistische Bundesamt am Donnerstag. Ökonomen hatten lediglich mit einem Rückgang von 1,2 Prozent gerechnet, nachdem es im Juli noch ein Plus von 2,2 Prozent gegeben hatte.

Die späte Lage der Sommerferien, die diesmal stärker in den August hineinreichten als normalerweise, dürfte zum Einbruch beigetragen haben. Dadurch waren zuvor bereits Produktion und Industrieaufträge merklich gefallen, wie das Bundeswirtschaftsministerium erklärte.

Insgesamt verkauften die Unternehmen Waren im Wert von 88,0 Milliarden Euro ins Ausland. Das waren 5,0 Prozent mehr als im August 2014. Dafür sorgte vor allem die starke Nachfrage aus Ländern außerhalb der EU - also etwa der Handel mit den USA. Hier gab es einen Anstieg von 6,8 Prozent. Die Exporte in die Euro-Zone erhöhten sich um 2,1 Prozent. Die Importe fielen im August um 3,1 Prozent zum Vormonat. "Das ist der kräftigste Rückgang seit November 2012", sagte ein Statistiker. Ökonomen hatten ein Minus von 1,2 Prozent erwartet. Die um Saison- und Kalendereffekte bereinigte Handelsbilanz, die Differenz zwischen Aus- und Einfuhren, wies ein Plus von 19,6 Milliarden aus.

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