Flüchtlinge:Traglufthalle kommt nach Pliening

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Landratsamt billigt Fläche nördlich des Bürgerhauses

Von Alexandra Leuthner, Pliening

Die Suche des Landratsamts nach großen Flächen, auf denen vorübergehend Flüchtlinge untergebracht werden können, zeigt erste Erfolge. Am konkretesten ist die Entwicklung in Pliening. In der Vorwoche hatte Bürgermeister Roland Frick (CSU) angekündigt, ein Grundstück nördlich des Bürgerhauses zur Verfügung stellen zu wollen. Der Gemeinderat hatte sich zuvor einstimmig dafür entschieden. Die 3000-Quadratmeter-Fläche, die direkt neben den Sportplätzen auf gemeindeeigenem Grund liegt, wurde nun in wenigen Tagen vom Landratsamt geprüft. Wie von der Pressesprecherin des Landratsamts, Evelyn Schweiger, zu erfahren war, gibt es von baurechtlicher Seite keine Bedenken.

Der nächste Schritt sei nun, bei Anbietern von Traglufthallen nachzufragen, ob und wann sie eine solche Unterkunft in Pliening errichten könnten. Wann die ersten Flüchtlinge einziehen können, ist offen. Die Anbieter von Traglufthallen haben teilweise bereits ihr Personal aufgestockt, um die Nachfrage bedienen zu können. Allein im benachbarten Landkreis München stehen inzwischen sechs solcher Hallen, zwei im Landkreis Freising. In beiden Landkreisen ist zur Zeit eine weitere Halle geplant.

Vom Setzen der ersten Verankerungen bis zur Fertigstellung einer solchen Halle dauert es im besten Fall etwa fünf Wochen, so geschehen in Taufkirchen, wo die erste Halle im Landkreis München steht, die bereits Ende Juli bezogen wurde. Immer wieder war es allerdings in den vergangene Monaten zu Verzögerungen gekommen, weil die Lieferung der notwendigen Sanitärcontainer nicht rechtzeitig erfolgte, oder aber, weil, wie in Neubiberg, der zuständige Gutachter den Brandschutz bemängelt hatte. Im Neubiberger Landschaftspark konnten nun Anfang September die ersten von 300 Flüchtlingen einziehen.

Der Poinger Volksfestplatz als Standort steht nicht mehr zur Debatte

Der Poinger Volksfestplatz als Standort für eine zweite Traglufthalle im Landkreis Ebersberg scheint dagegen fürs Erste vom Tisch zu sein. Der Gemeinderat in Poing hatte im September seine Zustimmung zu einer solchen Lösung signalisiert, vorbehaltlich der Prüfung aller denkbaren Alternativen. Eine solche scheint sich nun tatsächlich in Grub abzuzeichnen, wo dem Freistaat rund um die Landesanstalt für Landwirtschaft große Flächen zur Verfügung stehen. Wie die Sprecherin des Landratsamts erklärte, sei der Volksfestplatz nicht mehr in der Diskussion, in Grub zeichne sich eine Fläche ab, die auch die notwendigen Erschließungsmöglichkeiten bietet. Die endgültige Entscheidung soll in der kommenden Woche fallen.

Eine weitere Option tut sich auch in Vaterstetten auf. Hier laufen, wie Bürgermeister Georg Reitsberger vor kurzem berichtete und vom Landratsamt bestätigt wurde, derzeit Gespräche zwischen der Gemeinde und einem privaten Eigner über ein Grundstück, das die Gemeinde für die Flüchtlingsunterbringung pachten will. Um welches Grundstück es sich handelt, soll allerdings erst bekannt gemacht werden, wenn die Verhandlungen abgeschlossen sind. Wie in solchen Fällen üblich, gehe es um eine Zahl zwischen 60 und 100 Flüchtlingen, so Pressesprecherin Schweiger. In den gängigen Traglufthallen können 300 Menschen untergebracht werden, um dann auf reguläre Unterkünfte weiter verteilt werden zu können.

© SZ vom 09.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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