Formel 1 in Russland:Sainz rast in die Begrenzung

F1 Grand Prix of Russia - Qualifying

Nach dem schweren Unfall von Carlos Sainz ist sein Wagen demoliert. Der Fahrer ist bei Bewusstsein.

(Foto: Getty Images)

Nach einem schweren Unfall wird das Formel-1-Abschlusstraining in Sotschi abgebrochen. Sepp Blatter darf sich online nicht mehr als Fifa-Präsident kennzeichnen. Michel Platini legt fristgerecht Einspruch gegen seine Sperre ein.

Formel 1: Nach einem schweren Unfall von Toro-Rosso-Fahrer Carlos Sainz ist das Formel-1-Abschlusstraining in Sotschi abgebrochen worden. Der Spanier verlor die Kontrolle über seinen Boliden und krachte heftig in die Streckenbegrenzung. Erst nach bangen 20 Minuten gab der Spanier selbst Entwarnung, als er auf der Trage auf dem Weg zum Krankenwagen den Daumen hob. "Carlos ist bei Bewusstsein. Er ist jetzt bei den Ärzten. Sie werden entscheiden, ob er das Renn-Wochenende fortsetzen kann", sagte Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost nach dem heftigen Schreck am Samstag.

Sainz wurde nach einer ersten Untersuchung im Streckenhospital per Hubschrauber in ein Krankenhaus geflogen. Damit erscheint fraglich, ob er am Grand Prix am Sonntag teilnehmen kann.

Die Mechaniker in der Toro-Rosso-Box hatten zuvor auf den TV-Schirmen mit angstvollen Blicken die Bergungsarbeiten verfolgt. "Ist er okay? Es sieht wie ein großer (Unfall) aus", funkte Sainz-Teamgefährte Max Verstappen an die Box. Das Team antwortete, es wisse nichts Genaues, weil der Datenkontakt zum Auto verloren gegangen sein. Vor der Unfallstelle in Kurve 13 waren Trümmerteile zu sehen. Sainz hatte zuvor eine Mauer auf der linken Seite touchiert und war dann frontal in die Begrenzung gerast. Das Training wurde zunächst 25 Minuten vor Schluss unterbrochen. Neun Minuten später entschieden die Rennkommissare, die letzte Übungseinheit vor der Qualifikation ganz abzubrechen. Die schnellste Runde hatte zu diesem Zeitpunkt Nico Rosberg im Mercedes gedreht.

Fifa I: Michel Platini hat bei der Berufungskommission des Fußball-Weltverbandes wie angekündigt fristgerecht Einspruch gegen seine 90-tägige Suspendierung als Fifa-Vizepräsident und Chef der Europäischen Fußball-Union (Uefa) eingelegt. Das meldete die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Quellen aus dem Umfeld des Franzosen. Die Einspruchsfrist läuft Samstag um 24 Uhr ab.

Platini ist seit Donnerstag aufgrund einer Entscheidung der Fifa-Ethikkommission bis einschließlich 5. Januar für sämtliche Tätigkeiten im Fußball gesperrt. Der 60-Jährige, der trotz der bisher unerklärten Millionen-Zahlung der Fifa für seine Beraterdienste für die Nachfolge des ebenfalls suspendierten Fifa-Bosses Joseph Blatter kandidieren möchte, hatte kurz nach Bekanntgabe der Entscheidung seinen Einspruch angekündigt und die Vorwürfe insgesamt als haltlos bezeichnet. Auch Blatters Rechtsanwälte hatten noch am vergangenen Donnerstag die Anrufung der Berufungskommission in Aussicht gestellt.

Fifa II: Der suspendierte Fifa-Boss Blatter hat auch online von den Insignien seiner Macht als Präsident des Fußball-Weltverbandes lassen müssen. Beim Kurznachrichtendienst Twitter ist bei Blatters Account der bisherige Zusatz mit der Nennung seiner Funktion in englischer Sprache ("President of Fifa, world football´s governing body") gestrichen.

Auch auf der Fifa-Homepage spiegelt sich der Sturz des 79-Jährigen wider. Im Menübereich "Der Präsident" hat der Verband ein Porträt von Isaa Hayatou (Kamerun) mit der Überschrift "Fifa Interimspräsident" eingestellt und den Text über Blatter offline geschaltet. In der Liste der Mitglieder der Fifa-Exekutive ist in der Rubrik "Präsident" hinter Blatters Namen ebenso der Hinweis "provisionally banned (suspendiert)" hinzugefügt worden wie hinter dem Namenszug des ebenfalls suspendierten Fifa-Vizepräsidenten Michel Platini (Frankreich). Hayatous Name ist in den Bereich "Präsident" verschoben und mit dem Zusatz "acting (amtierend)" versehen worden.

Fußball, U-21-Nationalmannschaft: Angeführt von einem starken Leroy Sané hat die deutsche U-21-Nationalmannschaft auch ihr zweites EM-Qualifikationsspiel klar gewonnen. Der Schalker glänzte beim lockeren 4:0 (3:0) gegen Finnland mit zwei Toren und einer Vorlage. Das Olympia-Team von DFB-Trainer Horst Hrubesch bleibt damit in Gruppe 7 ohne Gegentor. Der in der Bundesliga schon dreimal erfolgreiche Sané sorgte vor 4675 Zuschauern in Essen für die frühe Führung (13.), wenig später legte er das 2:0 durch Davie Selke von Zweitligist RB Leipzig auf (16.). Bayern-Profi Joshua Kimmich (27.) erhöhte noch vor der Pause, ehe erneut Sané (90.+1) den Schlusspunkt setzte für die DFB-Junioren, die Deutschland 2016 in Rio vertreten werden

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