Mitten in Petershausen:Roboter als Streitschlichter

Dem Bürgermeister von Petershausen will der FC Kollbach nicht in der Rasenmähfrage nicht ganz vertrauen. Vielleicht kann ein Roboter helfen

Von Benjamin Emonts

Sie sehen aus wie Kreaturen aus einer anderen Welt: Rasenmäher-Roboter. Ausgestattet mit einer beachtlichen künstlichen Intelligenz, mähen sie völlig selbständig und wissen stets, wann und wo sie gerade gebraucht werden. Einzig ihr schneckenmäßiges Tempo lässt erahnen, dass es sich bei den schlauen Kerlchen vielleicht doch nur um Irdische handelt. Aber wen kümmert das schon? Sie sehen futuristisch, also cool aus, und die Hauptsache ist: Sie nehmen Arbeit ab. Im Fall von Peterhausen könnten sie sogar als Streitschlichter fungieren. Dort gelang dem Gemeinderat eine längere Debatte über das Rasenmähen, die beinahe in einen Streit mündete. Bürgermeister Marcel Fath (Freie Wähler) wurde beinahe ungehalten ob der Penetranz.

Eigentlich hatte die Verwaltung etwas Gutes vorgeschlagen: Der Gemeinderat sollte neue Richtlinien zur Förderung von eingetragenen Vereinen mit Jugendarbeit verabschieden. Zusätzliche 22 000 Euro Mehrausgaben als Obergrenze sollte die Gemeinde für die Vereine in die Hand nehmen. Aber CSU-Gemeinderat Josef Gerer stieß eine der neuen Richtlinien sauer auf. Darin heißt es, dass alle bisherigen Vereinbarungen ihre Gültigkeit verlieren.

Nun fürchtete Gerer, Vorstand des FC Kollbach, um ein bis heute gehaltenes Versprechen, wonach die Gemeinde mit ihrem Gerät die Sportplätze des FC Kollbach mäht. Selbst als Bürgermeister Fath das Versprechen öffentlich bekräftigte, ließ Gerer nicht locker. "Wir brauchen Sicherheit", forderte er immer wieder. Fath, ob des mangelnden Vertrauens sichtlich genervt, blieb standhaft und setzte die neuen Richtlinien im Gemeinderat durch. Vielleicht hilft ein Roboter, solche Konflikte künftig zu vermeiden. Von ihm könnte sich der FC Kollbach zumindest zuverlässig den Rasen mähen lassen.

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