Flüchtlinge:Mit Masern auf die Isoliertation

Bruck: Pressekonferenz Aerzte / Hausaerzte

Ärztesprecher Werner Kainzinger und sein Team sind auch auf 1600 Bewohner der Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge im Fliegerhorst vorbereitet.

(Foto: Johannes Simon)

Mediziner reagieren auf steigende Zahl von Asylbewerbern in der Erstaufnahmeeinrichtunga am Brucker Fliegerhorst.

In der Erstaufnahmeeinrichtung der Regierung von Oberbayern im Fliegerhorst in Fürstenfeldbruck muss eine steigende Zahl von Asylbewerbern medizinisch versorgt werden. Für die Ärzte im Landkreis ist das eine große Herausforderung. In eigens eingerichteten medizinischen Räumen werden zurzeit dort täglich rund 50 Patienten behandelt. Neben Allgemeinmedizinern, Fachärzten für Innere Medizin, Kinderärztinnen, einem Frauenarzt, einem Dermatologen und einem Urologen praktiziert dort auch ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt. Da nur wenige Patienten zu einem niedergelassenen Facharzt überwiesen werden, muss laut Ärztesprecher Werner Kainzinger kein Patient im Landkreis befürchten, wegen einer Überlastung der Praxen durch Asylbewerber keinen Termin mehr zu bekommen.

Die Zahl der Sprechstunden wird erhöht

Laut Kainzinger ist inzwischen auch geklärt, wie die Versorgung in der Erstaufnahmeeinrichtung gewährleistet werden kann, wenn in etwa sechs Wochen 1600 Menschen auf dem Kasernengelände leben. Zurzeit sind dort 1048 Menschen untergebracht. Die Einzelheiten hat der Vorsitzende des ärztlichen Kreisverbands Fürstenfeldbruck kürzlich mit Vertretern der Regierung von Oberbayern, des Landratsamts, dem Leiter des Brucker Gesundheitsamts und Vertretern der Caritas besprochen, in deren Händen die Betreuung der Asylbewerber liegt. Bei dem Treffen wurde vereinbart, die Zahl der Sprechstunden ebenso zu erhöhen wie die der zur Verfügung gestellten medizinischen Räume. Die dort tätigen Ärzte sind bereit, ihre Präsenz zu erhöhen. Allerdings muss das medizinische Hilfspersonal noch aufgestockt werden. Zudem sollen künftig 20 Betten vorgehalten werden, die beim Ausbruch von ansteckenden Krankheiten wie Masern oder Influenza quasi als Isolierstation dienen können.

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