Streit über Flüchtlingspolitik:Magdeburgs Bürgermeister tritt wegen Asylpolitik aus der SPD aus

"Um Schaden von der SPD abzuhalten, trete ich aus", sagt Magdeburgs Oberbürgermeister Lutz Trümper. (Foto: dpa)
  • "Um Schaden von der SPD abzuhalten" ist Magdeburgs Oberbürgermeister Lutz Trümper aus der SPD ausgetreten.
  • Hintergrund sind wohl Meinungsverschiedenheiten in der Flüchtlingspolitik mit Sachsen-Anhalts Landesvorsitzender Katrin Budde.
  • Trümper hatte Aussagen von Budde zur Flüchtlingspolitik öffentlich als realitätsfern kritisiert.

Parteibuch persönlich abgegeben

Magdeburgs Oberbürgermeister Lutz Trümper ist aus der SPD ausgetreten. Er habe sein Parteibuch am Mittwoch persönlich abgegeben, sagte Trümper der Magdeburger Volksstimme. Der SPD-Landesgeschäftsführer Oliver Draber bestätigte den Austritt, wollte zu den Hintergründen aber keine Angaben machen.

Trümper verwies in der Zeitung darauf, dass die SPD-Landesvorsitzende von Sachsen-Anhalt, Katrin Budde, ihm am Dienstagabend in einer Runde mit SPD-Kommunalpolitikern gesagt habe, er schade mit seinen Äußerungen zur Asyl- und Flüchtlingspolitik der SPD und ihr als Spitzenkandidatin für die Landtagswahl.

"Um Schaden von der SPD abzuhalten"

"Um Schaden von der SPD abzuhalten, trete ich aus", sagte der Oberbürgermeister. Er sei nicht bereit, sich den Mund verbieten zu lassen. "Ich kann nicht bis zur Landtagswahl im März 2016 schweigen und falsche Sachverhalte akzeptieren", sagte Trümper.

Er hatte Anfang der Woche Aussagen von Budde zur Flüchtlingspolitik öffentlich als realitätsfern kritisiert. Trümper hatte in der aktuellen Flüchtlingskrise wiederholt darauf hingewiesen, dass Magdeburg und Sachsen-Anhalt mit der Unterbringung der Flüchtlinge überlastet seien, und Obergrenzen gefordert. Dem hatte Budde widersprochen.

© Süddeutsche.de/AFP/fued - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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