Flüchtlingspolitik:Chef von Polizeigewerkschaft fordert Zaun an Grenze zu Österreich

  • Der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, spricht sich für den Bau eines Zauns an der Grenze zwischen Deutschland und Österreich aus.
  • Effektive Kontrollen seien sonst nicht möglich.
  • Er sieht die "innere Ordnung" in Deutschland gefährdet, wenn weiterhin so viele Menschen einreisen.

Angesichts des anhaltenden Flüchtlingsandrangs hat die Deutsche Polizeigewerkschaft den Bau eines Zauns an der Grenze zu Österreich gefordert. "Wenn wir ernst gemeinte Grenzkontrollen durchführen wollen, müssen wir einen Zaun entlang der deutschen Grenze bauen", sagte Gewerkschaftschef Rainer Wendt der Welt am Sonntag aus Berlin. Er sei "dafür, dass wir das machen".

Wendt sagte weiter, ein solcher Zaun könne eine Kettenreaktion auslösen - die aus seiner Sicht erwünscht ist. "Wenn wir auf diese Weise unsere Grenzen schließen, wird auch Österreich die Grenze zu Slowenien schließen, genau diesen Effekt brauchen wir", führte er aus. Die geplanten Transitzonen könne es ohne Zaun nicht geben.

Das Signal "Kommt alle her" dürfe Deutschland nicht mehr länger aussenden, sagte Wendt und warnte: "Unsere innere Ordnung ist in Gefahr, wir stehen vor sozialen Unruhen, jemand muss jetzt die Notbremse ziehen." Dies wiederum könne nur Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sein.

Nach der Schließung der ungarisch-kroatischen Grenze waren am Samstag in Slowenien die ersten Busse mit Flüchtlingen aus Kroatien eingetroffen. Kroatien und Slowenien wollen den Transportkorridor aufrechterhalten, solange Österreich und Deutschland die Flüchtlinge aufnehmen.

Die Deutsche Polizeigewerkschaft ist Teil des Deutschen Beamtenbunds und vertritt 94 000 Arbeitnehmer. Die größere Gewerkschaft der Polizei hat 170 000 Mitglieder.

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