Freilassing/Augsburg:Caritas fordert mehr Hilfe für Grenzstädte

Der Chef der Münchner Caritas, Prälat Hans Lindenberger, hat allen freiwilligen Helfern bei der Flüchtlingsbetreuung, aber auch der Polizei und den anderen Einsatzkräften großen Dank ausgesprochen. "Sie alle leisten eine großartige Arbeit in einer äußerst herausfordernden Ausnahmesituation", sagte Lindenberger beim Besuch im grenznahen Erstaufnahmelager für Flüchtlinge in Freilassing (Landkreis Berchtesgadener Land). Der Caritasverband der Erzdiözese München und Freising betreut die Erstaufnahme-Einrichtung in einer früheren Industriehalle am Bahnhof.

"Die Menschen in Freilassing können stolz auf sich sein", sagte Lindenberger. Er forderte außerdem, Grenzorte wie Freilassing nicht allein zu lassen. "Sie brauchen sehr viel mehr Unterstützung, als es bislang der Fall ist", sagte er laut Caritas-Mitteilung. Dies sei schon oft gefordert worden, passiert sei aber zu wenig. Unter anderem müssten die Flüchtlinge gerecht auf andere EU-Staaten aufgeteilt werden. Wie die Bundespolizei bestätigte, kommen in Freilassing jeden Tag zwischen 500 und 2000 Flüchtlinge an. In der Erstaufnahme-Einrichtung arbeiten drei hauptamtliche Mitarbeiter zusammen mit rund 500 freiwilligen Helfern.

Ebenfalls am Samstag besuchte Bayerns Sozialstaatssekretär Johannes Hintersberger (CSU) die Inobhutnahme für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Augsburg. Er sagte, solche Einrichtungen meisterten eine "immense Herausforderung". In Bayern müssen besonders viele unbegleitete Minderjährige untergebracht werden, da sie erst ab November über das Bundesgebiet verteilt werden. Da die meisten Flüchtlinge über den Freistaat einreisen, blieben unbegleitete Minderjährige bislang in bayerischen Einrichtungen. Ihre Zahl stieg im Vergleich zum Vorjahr um fast 10 000 auf 13 500.

© SZ vom 19.10.2015 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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