Fremdenfeindlichkeit:Unbekannte setzen Flüchtlingsunterkunft unter Wasser

  • In Frauenwald in Thüringen haben Unbekannte eine geplante Flüchtlingsunterkunft unbenutzbar gemacht.
  • Die Asylbewerber sollten Ende Oktober einziehen. Jetzt muss das Gebäude erst saniert werden.

Mit Wasser haben fremdenfeindliche Täter in Thüringen ein Gebäude schwer beschädigt, in dem Flüchtlinge unterkommen sollten.

Wie der MDR berichtet, haben sie in dem Gebäude in Frauenwald im Ilm-Kreis offenbar Wasserhähne aufgedreht und Leitungen beschädigt. Es sei ein Sachschaden von 60 000 Euro entstanden, das Gebäude müsse jetzt saniert werden. Die Kreisverwaltung erstattete Anzeige.

Betroffen ist nach Angaben des Landratsamtes ein Plattenbau mit insgesamt 17 Wohnungen, den der Kreis von einem privaten Eigentümer angemietet hatte. Ende Oktober sollten dort Asylsuchende untergebracht werden.

In Thüringen waren in den vergangenen Wochen mehrere geplante Flüchtlingsunterkünfte in Brand gesetzt worden: in Rockensußra (Kyffhäuserkreis), Gerstungen (Wartburgkreis), Bleicherode (Kreis Nordhausen), Friemar (Kreis Gotha) und Bischhagen (Eichsfeld). Die Brandstiftungen sind noch nicht aufgeklärt.

Der Fall in Frauenwald ist nicht der erste, bei dem ein Gebäude mit Wasser beschädigt wurde: Im Juli hatten in Lunzenau in Sachsen Unbekannte in einem für Geflüchtete vorgesehenen Gebäude alle Wasserhähne aufgedreht.

Frauenwald liegt am Rennsteig und hat knapp 1000 Einwohner. In dem zerstörten Gebäude sollten bis zu 100 Menschen wohnen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten.

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