"Nur zu sagen, wir schaffen das, reicht nicht aus", findet der Tölzer Bürgermeister Josef Janker (CSU). Um die vielen Flüchtlinge in der Kurstadt angemessen unterzubringen und betreuen zu können, brauche es schon konkrete Maßnahmen. "In hervorragender Arbeit" habe deshalb der städtische Sozialplaner Armin Ebersberger eine Informationsmappe für Asylbewerber und Helfer zusammengestellt, lobte Janker am Dienstag. Ab sofort könne diese auf der Internetseite der Stadt und des Mehrgenerationenhauses abgerufen werden.
Darin sind Adressen und Ansprechpartner aufgeführt, die es Flüchtlingen leichter machen sollen, sich in Bad Tölz einzuleben. Und auch für die Helfer ist die Mappe eine gute Unterstützung, weil auch sie Informationen bekommen, etwa zum komplizierten Arbeitsrecht. Auf 19 Seiten gibt die Broschüre übersichtlich Informationen zu vielen Fragen: Wo finde ich Hilfe bei Rechtsfragen? Wo kann ich Deutsch lernen, einkaufen, mich ärztlich behandeln lassen? Wo gibt es billige Kleidung, wann kann ich Lebensmittel bei der Tölzer Tafel abholen?
Auch Informationen zu Supermärkten, öffentlichen Verkehrsmitteln und Freizeitangeboten finden sich. Die beiden wichtigsten Anlaufstellen für Flüchtlinge in Bad Tölz sind gleich auf der ersten Seite genannt: die Beratungsstelle "Hilfe von Mensch zu Mensch" in der Ludwigstraße und der Asylbewerber-Helferkreis im Mehrgenerationenhaus. Seit 1. Oktober ist dort Elisabeth Eberth in Vollzeit als Ansprechpartnerin angestellt.
Ebersberger hat Wert darauf gelegt, möglichst viele Bilder im Layout der Broschüre einzusetzen, damit auch Menschen, die nicht Deutsch sprechen, sie nutzen können. Natürlich werde die Infomappe auch übersetzt; angedacht ist sind Versionen in Englisch, Arabisch und Türkisch, das auch von Menschen aus Afghanistan verstanden werde, wie Ebersberger sagte. Zuerst möchte er aber die Rückmeldung des Helferkreises abwarten, um eventuelle Ergänzungen und Streichungen einarbeiten zu können.
In Bad Tölz läuft es laut Ebersberger bislang gut mit den Flüchtlingen. Die Stimmung in der Bürgerschaft sei positiv und man könne auf ein engagiertes Team von über 190 Helfern zurückgreifen.
Sie werden unter dem Dach des Helferkreises gebündelt: So leisten etwa die Tölzer Coaches Schulbegleitung für Flüchtlingskinder. Im Tölzer Gymnasium haben sich in diesem Schuljahr 100 Schüler gemeldet, die sich um die 150 Flüchtlinge in der Turnhalle kümmern wollen. Zurzeit leben 330 Flüchtlinge in Tölz, das seine Quote von aktuell 153 damit deutlich übererfüllt.