Milbertshofen:Gespräche versprochen

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Die Stadt will Anwohner der Norderneyer Straße informieren

Von Nicole Graner, Milbertshofen

Michael Hübsch hatte sie im Juli im Namen der Bewohner der Norderneyer Straße 10 gefordert, und der Bezirksausschuss Milbertshofen-Am Hart auch: Information. Das Haus an der Norderneyer Straße soll vom künftigen Grundstückseigentümer abgerissen und in eine Unterkunft für Wohnungslose/Flüchtlinge für 170 Menschen umgewandelt werden. Das bedeutet für 45 Mieter, dass sie wohl aus ihren Wohnungen raus müssen.

Im Juli war das Thema in der Sitzung des Bezirksausschusses hoch gekocht, weil sich die Anwohner geärgert hatten, nicht richtig informiert worden zu sein. Auch hatten sie Angst, in kurzer Zeit ohne Wohnung da zu stehen. Auch bei der Bürgerversammlung im Juli war die Norderneyer Straße Thema. Martin Kunschak vom Sozialreferat betonte da, dass keiner der Anwohner einfach so auf die Straße gestellt und sich terminlich alles noch hinziehen würde. Städtische Mitarbeiter sollen die Situation der Bewohner klären, hieß es im Juli. Nun - Mitte Oktober - erklärte die neue Ansprechpartnerin für diese Fragen im Stadtbezirk 11, Maryam Giahchi vom Amt für Wohnen und Migration, Sozialplanung und Wohnungslosenhilfe bei der jüngsten Bezirksausschusssitzung Milbertshofen-Am Hart, dass wohnungslose Familien im neuen Gebäude untergebracht werden sollen und die Stadt Schreiben an die Mieter plane, um genauer zu informieren. Auch wolle man die Anwohner besuchen und genau wissen, was der Eigentümer plane und organisiert habe, um die Mieter zu unterstützen. Klar sei daher auch, so Giahchi, dass die Abrissplanung erst dann erfolgen könne, wenn klar ist, was mit den Mietern passiere. "Da werden wir genau drauf schauen", betont Giahchi. Ob Michael Hübsch diese Antwort reicht - sein Gesicht spricht Bände. Am 7. Oktober hatte Hübsch in einem Schreiben an Oberbürgermeister Reiter noch einmal auf die Situation hingewiesen. Er schreibt: Am geplanten Standort lebten seit mehr als zehn Jahren Familien mit ihren Kindern sowie Paare und Einzelpersonenhaushalte, die in der angespannten Münchner Miet-Situation keine Wohnungen zu bezahlbaren Mieten fänden. "Man muss nun abwarten, wie die angekündigten Gespräche vor Ort ausgehen", sagt Hübsch. Bis jetzt habe es keine Klärung vor Ort an der Norderneyer Straße gegeben. Diese Chance besteht nun nach Auskunft von Maryam Giahchi. Nur müsste sie auch bald genutzt werden.

© SZ vom 26.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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