Aubing:Zum Wohl

Bürgerversammlung Aubing-Lochhausen-Langwied, Turnhalle der Grundschule am Ravensburger Ring 37

Nette Geste: Getränke für die Gäste der Bürgerversammlung.

(Foto: Florian Peljak)

Mit Apfelschorle und Wasser entschuldigt sich die Stadt für eine missglückte Bürgerversammlung in Aubing

Von Ellen Draxel, Aubing

Schnittchen gibt es keine, dafür Apfelschorle und Wasser. Gratis. "Die Stadt entschuldigt sich vielmals, dass die Generalprobe für diese Bürgerversammlung so schiefgegangen ist", begrüßt Stadtrat Hans Podiuk (CSU) die Aubinger. Selbst er als erfahrener Versammlungsleiter hat so etwas - Getränke bei einer Bürgerversammlung - "noch nie erlebt". Eigentlich hätte die Bürgerversammlung für den Stadtbezirk Aubing-Lochhausen-Langwied im Juli stattfinden sollen. Doch am maßgeblichen Abend war die Turnhalle der Grundschule an der Gotzmannstraße zugesperrt, annähernd hundert Menschen mussten unverrichteter Dinge wieder abziehen. Der Bezirksausschuss bekam in seiner darauffolgenden Sitzung dann jede Menge Anträge auf den Tisch - weshalb die Wünsche jetzt beim Nachholtermin eher reduziert ausfallen.

Sieben Bürger stellen Anträge, fünf begnügen sich mit Anfragen. Verkehrsprobleme brennen den Aubingern unter den Nägeln, der Ruf nach einem Wochenmarkt wird laut, kein Ton zur Flüchtlingsthematik. Die Verwaltung ist ausnehmend zahlreich vertreten, Sebastian Ehnes vom Sozialreferat ist eigens wegen der Asylfrage gekommen, muss aber nichts zu erläutern.

Wie wichtig den Bürgern die Anbindung ihres Stadtbezirks an ein effizientes, öffentliches Nahverkehrsnetz ist, wird gleich zu Beginn bei den Anträgen von Rudolf Krieger und Uta Wagner deutlich. Krieger plädiert, mit voller Unterstützung der rund 150 Stimmberechtigten im Saal, für eine Verlängerung der U-Bahn nach Freiham: "Mit der Tram Richtung Pasing zu fahren ist zwar schön, aber der Zeitfaktor ist nicht unerheblich." Von den Konsequenzen einer Weiterführung der Tramlinie 19 für die an der Strecke wohnende Bevölkerung ganz zu schweigen - Bäume müssten fallen, Parkplätze würden verschwinden. Und: "Das Quietschen der Tram an der Ecke Aubinger/Radolfzeller Straße kann ich mir heute schon vorstellen." Dass die Bewohner des Viertels die U-Bahn der Tram vorziehen, ist der Stadt mittlerweile klar. Derzeit läuft deshalb, wie Joachim Heinrich von der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) und Steffen Kercher vom Planungsreferat unisono bestätigten, ein Systemvergleich zwischen U-Bahn und Tram. "Da wird viel gerechnet, was ist günstiger, was geht schneller." Mit Ergebnissen wird vom kommendem Frühjahr an gerechnet.

Uta Wagner von der Bürgervereinigung Aubing-Neuaubing dagegen geht es zum einen um den behindertengerechten Ausbau des Aubinger S-Bahnhofes. Getragen vom Votum des Plenums, fordert sie dringend den Bau einer Rampe auf der Nordseite sowie einen provisorisch installierten Aufzug an der Ostseite der jetzigen Unterführung. Zum anderen schlägt Wagner für ab Pasing ausfahrende Regionalzüge einen Gleiswechsel vor: "Uns wird immer gesagt, dass ein Zehn-Minuten-Takt der S 4 nicht möglich sei, weil es in Pasing ein Nadelöhr gibt." Die auswärtsfahrenden Regionalzüge nutzten dasselbe Hochgleis wie die stadteinwärts fahrenden S-Bahnen und Regionalzüge. "Warum kann man die Züge ins Allgäu nicht von Gleis 10 starten lassen?" Ein Vorschlag, den Steffen Kercher "mitnehmen" will.

Dass es den Wochenmarkt an der Mainaustraße nicht mehr gibt, findet auch der Bezirksausschuss "sehr schade". Ursache dafür sei die geringe Nachfrage gewesen, erklärt Gremiums-Chef Sebastian Kriesel (CSU). Ein neuer Standort im Neubaugebiet an der Aubing-Ost-Straße, direkt an der S-Bahn-Station Leienfelsstraße, ist aber bereits geplant: "Bitte nutzen Sie dieses Angebot, damit es diesmal bleibt."

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