Junge wurde bei Feuer in Waldstück verletzt

In München ist seit zwei Tagen der dreijährige Garib verschwunden, der mit seinem Vater aus dem Irak geflohen war. Das Kleinkind ist verletzt. Die Polizei geht derzeit nicht von einer Straftat aus.

Ein Schlepper hatte den Polizeiangaben zufolge Vater und Sohn gemeinsam mit einer Familie aus Syrien am Mittwochabend im Norden der Stadt an der A 99 abgesetzt. Um sich aufzuwärmen, machte die Gruppe in einem nahen Waldstück ein Feuer. Dabei fing Garibs Kleidung Feuer, er wurde an der linken Körperhälfte verletzt.

Der Vater ging in Richtung Stadt, um Hilfe zu holen. Die Betreiber einer Tankstelle alarmierten schließlich die Polizei. Der 44-Jährige konnte den Weg in den Wald nicht genau beschreiben, die Polizei startete eine Suchaktion mit 85 Hunden und 250 Rettungskräften. Doch die Suche blieb ergebnislos.

Feuerstelle wurde nicht gefunden

Derzeit geht die Polizei davon aus, dass Garib sich nach wie vor bei der syrischen Familie befindet, die offenbar selbst drei Kinder hat. Allerdings fehlt jede Spur von ihnen. Auch die Feuerstelle im Wald wurde nicht gefunden, sagte die Polizei. Wegen starken Nebels konnten bislang keine Hubschrauber eingesetzt werden. Nachfragen bei Erstaufnahmeeinrichtungen und Krankenhäusern blieben erfolglos. Garibs Vater ist in einer Unterkunft in der Heidemannstraße untergebracht.

Der Junge ist etwa 80 Zentimeter klein, hat dunkle, glatte Haare und trug eine blaue Jacke, eine graue Sporthose, schwarze Schuhe und eine schwarze Wollmütze, als er verschwand. Er müsste den Rucksack seines Vaters bei sich tragen. Er hat Brandverletzungen an seiner linken Körperseite, von den Beinen bis zu den Armen. Außerdem hat Garib am rechten Schulterblatt ein Muttermal. Die Polizei nimmt sachdienliche Hinweise unter 089/29100 entgegen.

In Berlin war ein Flüchtlingskind entführt und getötet worden. Ein 32-Jähriger gestand die Tat, ebenso wie die Tötung eines Sechsjährigen aus Potsdam. Die Polizei in München betonte, dass es keinen Zusammenhang gebe.