Finanzkrise:Berlin verweigert Griechenland Rabatt wegen Flüchtlingen

Trotz Flüchtlingskrise will Deutschland der Athener Regierung keine Abkehr vom vereinbarten Reformkurs erlauben. Es gebe noch "erhebliche Lücken" bei der Umsetzung.

Die Bundesregierung will Griechenland trotz der Flüchtlingskrise keine Abkehr von seinem mit der Euro-Zone vereinbarten Reformkurs erlauben. "Wir können hier keinen Rabatt geben", sagte der Sprecher des Bundesfinanzministeriums, Martin Jäger, in Berlin. Die Reform-Vereinbarung enthalte bereits viele Möglichkeiten zur Flexibilität. Allerdings gebe es bei ihrer Realisierung noch "erhebliche Lücken", die geschlossen werden müssten.

Derzeit prüfen die Experten von EU-Kommission, EZB, IWF und Euro-Rettungsfonds ESM, wie weit die Reformen umgesetzt sind. Ein positiver Bescheid ist Bedingung für weitere Hilfsmilliarden.

Anfang der Woche war bekannt geworden, dass die Geldgeber vorläufig die nächste Kreditzahlung verweigern, weil die griechische Regierung vereinbarte Reformen nicht durchführt. "Die für Oktober geplante Auszahlung der ersten zwei der verbleibenden drei Milliarden Euro aus der ersten Tranche verzögert sich", hatte ein hoher EU-Beamter der Süddeutschen Zeitung gesagt. Die Überweisung nach Athen werde wohl erst im November erfolgen.

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