Halloween:So lästern Sie mit

Halloween

Schon wieder Halloween! So lästern Sie mit.

(Foto: Christian Charisius/dpa)

Halloween - was soll das denn?!? Das Grusel- und Süßigkeitenfest ist in Deutschland ganz schön unbeliebt - zumindestens bei denen, die nicht mitmachen. Die Klassiker der Halloween-Verachtung.

Von Hannah Beitzer

1. Halloween - wen interessiert das überhaupt?

Kommt immer gut - jedenfalls wenn Sie in Bayern, Niedersachen oder Sachsen wohnen. Denn glaubt man den Kollegen von Ze.tt, dann interessieren sich die Einwohner dieser Bundesländer kaum für Halloween. Jedenfalls suchen sie selten auf Google nach dem Begriff. Für Halloween-Hasser aus Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg oder dem Saarland zieht das Argument allerdings nicht. Dort googlen die Menschen häufig nach "Halloween".

2. Aber heute ist doch Reformationstag!

Reformations.... was? Besonders Protestanten sind zuweilen ein bisschen frustriert, dass die jungen Leute heutzutage sich lieber Donald-Trump-Masken (neuester Schrei!) überziehen und um Süßigkeiten betteln, anstatt mit gefalteten Händen über die lutherschen Thesen nachzudenken.

Ist ja auch alles ein wenig kompliziert und nicht gerade lustig mit dem Protestantismu. Vielleicht hilft ja ein zielgruppengerechter Zugang zum Thema? Etwa so:

Oder so:

3. Müssen wir denn jeden Mist aus Amerika übernehmen?

Auch das geht in die richtige Richtung, Halloween wird hierzulande noch nicht lange "gefeiert" - anders als zum Beispiel Fasching oder Karneval. Und die Ablehnung optisch und geschmacklich fragwürdiger amerikanischer Traditionen funktioniert ja auch beim Valentinstag super.

Kann allerdings sein, dass Ihnen auf dieses Argument ein paar Klugscheißer antworten, dass Halloween eigentlich ein alter irischer Brauch sei und nur auf dem Umweg über irische Einwanderer in Amerika seinen Weg zurück nach Europa gefunden hat.

4. Da geht es doch nur um Konsum!

Alter irischer Brauch hin oder her - da geht es doch nur um Konsum! Gutes Argument. Denn im Zweifelsfall kriegt man die Deutschen - von der (katholischen) schwäbischen Hausfrau bis hin zum protestantischen Pastor - eben mit dem lieben Geld. Demnach steckt hinter dem Gruselfest kein harmloser Spaß, sondern ein perfider Plan der Süßigkeiten- und Kostümindustrie, uns nicht nur an deutschen, sondern auch noch an amerikanischen Feiertagen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Funktioniert besonders gut in Kombination mit Argument 3.: Müssen wir denn jeden Mist aus Amerika übernehmen?

5. Und wer denkt an die Kinder?

Aber vielleicht kommt das Volk ja wieder von selbst zur Vernunft! Zumindestens, was die Süßigkeiten angeht. Denn gesunde Ernährung wird ja immer wichtiger, gerade bei Kindern.

Falls das alles nichts hilft: Schließen Sie sich zuhause ein. Öffnen Sie nicht die Tür, wenn Kinder klingeln. Und lassen Sie den Fernseher aus. Dann wird Halloween auch dieses Jahr einigermaßen schmerzlos vorbei gehen - versprochen!

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