Puchheim:Gut vorbereitet

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Probe mit Puppe: Sophia Wüst beim Wickeln unter Anleitung von Erzieherin Michaela von Hagen (rechts daneben). (Foto: Günther Reger)

Babysitten ist ein beliebter Nebenjob für junge Mädchen. Worauf sie bei dieser Aufgabe achten müssen und wie sie in Krisensituationen reagieren sollen, lehrt ein Kurs in Puchheim

Von Julia Kiemer, Puchheim

Babysitten. Der wohl beliebteste Nebenjob für junge Teenager, um das eigene Taschengeld ein bisschen aufzubessern. Aber was darf man eigentlich? Wie wickele ich ein Kind? Oder wie reagiere ich am besten in Krisensituationen? Für die zumeist Mädchen sind die ersten Stunden als Babysitter oft ein hartes Stück Arbeit, weil sie selten wissen, worauf sie achten sollten. Um künftige Babysitter besser vorzubereiten, hat das Puchheimer Podium in Zusammenarbeit mit der katholischen Pfarrgemeinde Sankt Josef am Samstag einen Babysitter-Kurs für Jugendliche ab 13 Jahren veranstaltet. Am Vormittag ging es um die grundlegende Fragen und die Entwicklung der Kinder, am Nachmittag wurde die Erste Hilfe am Kind thematisiert. Am Ende bekamen die Teilnehmerinnen ein Babysitter-Diplom, das sie bei potenziellen Babysitter-Jobs vorlegen können.

Die sechs jungen Damen im Alter von 13 bis 15 Jahren durften zu Beginn Fragen aufschreiben, die sie vorab schon beschäftigten. Ein Mädchen etwa schrieb, wie man Kinder beschäftigen könne, ein anderes, was man als Babysitter eigentlich dürfe. Schnell wurde klar, dass einige der Mädchen trotz ihres Alters schon einige Erfahrungen sammeln konnten. Eine Teilnehmerin erzählte, sie habe einmal auf drei Kindern aufgepasst, die fast nur Syrisch gesprochen hätten. Erzieherin Michaela von Hagen, die den Kurs am Vormittag leitete, war begeistert und lobte das Mädchen: "Das ist klasse, dass du das schon schaffst." Anhand der Checkliste, die von Hagen für die jungen Damen vorbereitet hatte, sprach die Erzieherin nach und nach die wichtigsten Dinge an, die man als Babysitter wissen sollte. Es sei sehr hilfreich vor dem ersten "Einsatz" die Familie kennen zu lernen und das Verhalten der Eltern und Kinder zueinander zu beobachten. "Das gibt einem wichtige Hinweise, wie man sich selber gegenüber den Kindern verhalten sollte", erklärte sie. Vor allem auch in Krisensituationen. Das sei nicht immer einfach. Tief durchatmen helfe erst einmal und dann solle man ruhig bleiben. "Die Kinder abzulenken, hilft meistens auch", meinte sie. Sowieso sei es essenziell einen Plan B zu haben. Es funktioniere eben nicht immer alles nach Plan, vor allem nicht mit Kindern. Da sei es gut, noch eine Alternative im Hinterkopf zu haben. Auch beim Wickeln folgten die Teilnehmerinnen aufmerksam den Anweisungen und probierten es anschließend selbst an der Babypuppe aus. Mädchen zu wickeln sei viel einfach als bei Buben die Windel zu wechseln, gab von Hagen lachend zu. Vor allem für die, die kleinere Geschwister haben, ging der Vorgang gewohnt von der Hand.

Den aufmerksamen Fragen und dem eifrigen Mitschreiben zufolge hatten die Mädchen einen sehr interessanten Tag und konnten viel mitnehmen. "Es war schon gut, dass man die wichtigsten Sachen erklärt bekommt", meinte ein Mädchen. Ein anderes stimmte ihr zu und fand besonders die Checkliste hilfreich. Falls man etwas vergesse, wann zum Beispiel die Bettgehzeit des Kindes sei, dann könne man noch einmal nachschauen. "Und manchmal erzählen einem die Kinder ja bei so etwas nicht die Wahrheit", fügte eine dritte Teilnehmerin hinzu.

© SZ vom 05.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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