Flugbegleiter-Ausstand:Lufthansa-Mitarbeiter streiken den ganzen Samstag

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  • Am Samstag will das Lufthansa-Personal in Frankfurt und Düsseldorf von 6 bis 23 Uhr streiken.
  • Schon heute sind 290 Flüge gestrichen und damit 37.500 Passagiere betroffen.

Das Kabinenpersonal der Lufthansa wird auch am Samstag in Frankfurt und Düsseldorf fast den ganzen Tag streiken. Von 6 bis 23 Uhr wollen die Mitarbeiter an den beiden Flughäfen die Arbeit niederlegen. Schon heute sind die Flugbegleiter von 14 bis 23 Uhr im Ausstand, teilt die Gewerkschaft Ufo mit. In Frankfurt sollen morgen aber Langstreckenflieger abheben können und die am Freitag in Frankfurt gestrandeten Transit-Passagiere an ihre Übersee-Zielorte bringen. Keine Streiks gibt es weiter in München. Für den Sonntag hat Ufo eine bundesweite Streikpause ausgerufen, weil an diesem Tag viele Privatreisende unterwegs seien.

Lufthansa hat nach eigenen Angaben bereits 2500 Hotelzimmer in der Frankfurt reserviert, um Gäste, die heute an dem Großflughafen umsteigen müssen, unterzubringen. Die Zimmer können allerdings nur von Fluggästen genutzt werden, die in den Schengen-Raum einreisen dürfen.

Transit-Passagiere ohne Visum dürfen hingegen das Flughafen-Terminal nicht verlassen. Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport wird daher unter anderem Hunderte Feldbetten aufstellen und zusätzliches Betreuungspersonal einsetzen. Vor allem aus Indien nutzen viele Passagiere Frankfurt als Umsteige-Flughafen bei Langstrecken-Verbindungen in Richtung Nordamerika.

Der Streik soll acht Tage dauern

Die Lufthansa hat heute bereits Streiks 290 Flüge gestrichen, darunter 23 Interkontinental-Verbindungen, teilte das Unternehmen mit. Von den Absagen in Frankfurt und Düsseldorf seien 37 500 Passagiere betroffen. Die Gewerkschaft hat die Streiktaktik, kurzfristige Ankündigungen zu Zeit und Ort zu machen. Die Lufthansa kritisiert, dies mache es besonders schwierig, ihre Kunden frühzeitig zu informieren und ihnen alternative Reisemöglichkeiten anzubieten.

Die Airline bittet Kunden, sich auf ihrer Internetseite zu informieren, ob der eigene Flug betroffen ist.

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"Wir haben einen achttägigen Streik bis Freitag nächster Woche. Wie viele Ausnahmen es dabei geben wird, hängt nicht zuletzt vom Verhalten der Lufthansa ab", heißt es von der Gewerkschaft. Man sei auch nicht zu unverbindlichen Sondierungen bereit. "Um den Streik zu unterbrechen, braucht es schon ein handfestes Angebot", betonte der Ufo-Chef. Die Kollegen seien empört über das Verhalten und die Verhandlungstaktik der Lufthansa.

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