Eishockey:2:3 zum Auftakt

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Die deutsche Nationalmannschaft verliert das Debüt ihres neuen Trainers Marco Sturm. Im ersten Spiel des Deutschland Cups wagt die DEB-Auswahl einiges - und verliert doch knapp gegen die Schweiz.

Von Johannes Schnitzler, Augsburg

Die Trainerdiskussion: nervtötend. Die jüngsten Ergebnisse: Grund für einen Neuanfang. Also machte sich der Verband auf die Suche. Nach einem, der die Sprache der Spieler spricht, zu dem sie aufsehen. Doch der Klub gab den Wunschkandidaten nicht frei. Es folgte eine Pressekonferenz unter Tränen: Ein "Kindheitstraum" sei geplatzt, schluchzte Kevin Schläpfer. Der Coach des EHC Biel wurde nicht Nachfolger von Glen Hanlon bei der Schweizer "Nati".

Davon, dass Uwe Krupp geweint hätte, weil ihm die Eisbären Berlin die Freigabe für eine weitere Amtszeit als Trainer der deutschen Nationalmannschaft verweigerten, ist nichts bekannt. Ansonsten gibt es Parallelen. Die Schweiz, 2013 in Stockholm WM-Zweiter, ließ Hanlon nach einer mäßigen WM 2015 gehen, die Schweizer Boulevard-Presse titulierte ihn als "Clown". Der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) schickte Pat Cortina nach drei Jahren fort. Immerhin: Einen Clown nannte ihn niemand.

Während die Swiss Ice Hockey Federation noch sucht, hat der DEB in seiner Not eine charmante Lösung entdeckt: den ehemaligen NHL-Profi Marco Sturm. Für sein Trainer-Debüt beim Deutschland Cup in Augsburg gegen die Schweiz hatte sich der 37-Jährige etwas ausgedacht: In Überzahl sollte sein Team mit nur einem Verteidiger und vier Stürmern Druck erzeugen. Schon nach 17 Sekunden musste der Schweizer Kapitän Reto Suri auf die Strafbank, und die Deutschen machten Druck. Ein Tor gelang ihnen aber erst 17 Minuten später, als gleich zwei Schweizer draußen saßen: Philip Gogulla hob den Puck ins Netz.

Aber auch die Schweizer können Überzahl. Nach 40 Minuten führten sie, durch zwei Powerplaytreffer von Moser (25.) und Hofmann (30.), 2:1, Hofmann hatte zudem einen Penalty vergeben.

Im letzten Drittel machte sich der ehemalige Augsburger Daryl Boyle um die Stimmung im Curt-Frenzel-Stadion verdient: Sein Schuss landete zum 2:2 (49.) im Netz. Den letzten Treffer aber erzielte Lino Martschini - der Schweizer staubte zum 2:3 (52.) ab. In Überzahl.

© SZ vom 07.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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