Odelzhausen:Ausbau der Kläranlage abgeschlossen

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Odelzhausens Bürgermeister Markus Trinkl lobt das Projekt als "umweltfreundliche Gesamtlösung"

Von Renate Zauscher, Odelzhausen

Das Projekt der Gemeinden Odelzhausen und Sulzemoos, ihr Abwasser künftig gemeinsam in der Odelzhausener Anlage in Taxa nach deren Ausbau klären zu lassen, ist bekanntlich gescheitert. Mittlerweile gehen beide Gemeinden eigene Wege: Sulzemoos will im kommenden Frühjahr mit dem Bau einer sechs Millionen teuren Anlage beginnen, in Odelzhausen ist die erste, wichtigste Phase des Anlagenumbaus seit einigen Tagen abgeschlossen. Der Odelzhausener Bürgermeister Markus Trinkl (parteifrei) stellte die technischen Neuerungen der Anlage jetzt vor Ort bei einem Pressetermin vor.

Eines der Wahlversprechen von Bürgermeister Trinkl war die Zusage, sich für einen Ausbau der Odelzhausener Kläranlage einzusetzen, der die Bürger nach Möglichkeit nicht durch höhere Abwassergebühren belasten sollte. Trinkl hat sein Ziel erreicht: Statt 3,8 Millionen Euro, der Summe, die nach den Plänen für einen gemeinsamen Kläranlagenbau mit Sulzemoos auf Odelzhausen entfallen wäre, wird Trinkls Gemeinde jetzt eine auf 16 000 Einwohnergleichwerte ausgelegte Anlage für lediglich drei Millionen Euro bekommen. Wäre das gemeinsame Projekt realisiert worden, dann wären auf Odelzhausen nur 14 000 Einwohnergleichwerte entfallen.

Der erste und technisch schwierigste Teil des Bauprojekts in Odelzhausen war der Umbau des Nachklärbeckens. Dieser sei jetzt abgeschlossen, erklärte Markus Trinkl in Taxa. Das Becken sei mit einem modernen, höhenvariablen Ablaufbauwerk ausgestattet, das flexibel auf die jeweilige Belastungssituation reagiere. Damit, gibt Trinkl sich sicher, "werden wir künftig keine Probleme beim Betriebsablauf mehr haben".

Schwierig sei der Umbau des Nachklärbeckens deshalb gewesen, weil er unter trockenen Bedingungen erfolgen und das Becken dazu komplett ausgepumpt werden musste. "Zum Glück hatten wir keine Starkregenereignisse in den letzten beiden Wochen", sagt der Bürgermeister.

In den Kosten für das Gesamtprojekt ist auch der Bau einer modularen Schlammfaulungsanlage enthalten. Die Planung hierfür soll jetzt erarbeitet und dann Zug um Zug umgesetzt werden, teilt Trinkl mit. Ursprünglich sei für die Faulung des Klärschlamms der Bau einer Halle hinter dem gemeindlichen Bauhof vorgesehen gewesen. Der Transport des Klärschlamms wäre mit vergleichsweise langen Wegen und Unterhaltskosten verbunden gewesen. Dank deutlich kürzerer Wege zu den geplanten Modulen könne hier entsprechend Geld eingespart werden. Gleichzeitig mit den Faulungsbehältern wird auch ein bereits errichtetes Vorklärbecken mit Pumpstation in Betrieb gehen.

Der Aus- und Umbau der Anlage wird laut Bürgermeister Trinkl zu einer Entlastung der Glonn als Vorfluter führen. Auch eine Verlängerung des Schilfgrabens zur biologischen Nachklärung werde einen zusätzlichen Reinigungseffekt für das schließlich in die Glonn eingeleitete Abwasser haben.

Markus Trinkl spricht im Zusammenhang mit dem Projekt aber nicht nur von einer "umweltfreundlichen Gesamtlösung", sondern unterstreicht auch deren Nachhaltigkeit. Im Bedarfsfall könne die Anlage ohne größere Baumaßnahmen und Kosten auf 20 000 Einwohnergleichwerte erweitert werden; die Voraussetzungen hierfür seien jetzt bereits gegeben.

Ein Problem allerdings bleibt bestehen, nämlich das des teilweise maroden Zustands der Ortskanäle. Auch wenn den Bürgern die Erhöhung der mit 2,89 Euro pro Kubikmeter Abwasser ohnehin nicht gerade geringen Gebühr vorerst erspart bleibt: Die nötigen Reparaturmaßnahmen am Kanalnetz dürften sich zu einem späteren Zeitpunkt dennoch spürbar auswirken.

© SZ vom 09.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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