Flüchtlingskrise:Wieder Plätze in Notquartieren

Lage an der Grenze zu Österreich leicht entspannt

Seit Anfang September sind in Bayern mehr als 400 000 Flüchtlinge angekommen. Das ergibt sich aus den Daten von Bundes- und Landespolizei. Im September seien 141 418 Menschen erfasst worden, im Oktober 202 466, sagte ein Sprecher des Innenministeriums am Montag. Im November kamen bislang gut 58 000 Menschen. Anhand der Asylsoftware "Easy" können Bund und Länder außerdem ablesen, woher die Flüchtlinge stammen. Demnach kamen im September drei Viertel der Asylsuchenden aus drei Ländern: 52 Prozent aus Syrien, je elf Prozent aus dem Irak und Afghanistan. Nur noch eine kleine Minderheit stammt aus sogenannten sicheren Herkunftsländern Südosteuropas und Afrikas. So wurden im September noch 6000 Albaner gezählt.

Am vergangenen Wochenende sind insgesamt rund 13 000 Menschen über die deutsch-österreichische Grenze eingereist, die meisten davon erneut im Raum Passau. Dort kamen am Samstag 4490 Flüchtlinge an, am Sonntag. Am Wochenende zuvor waren rund 15 000 Migranten eingereist. "Die meisten Notquartiere haben wieder Aufnahmekapazitäten", sagte ein Sprecher der Bundespolizeiinspektion Freyung am Montag. Bis Sonntagabend waren Tausende Flüchtlinge mit Sonderzügen und Bussen in die Aufnahmeeinrichtungen in ganz Deutschland verteilt worden. Laut Bundespolizei habe die Verteilung ebenso gut geklappt wie die Zusammenarbeit mit Österreich.

Chaotisch ging es in einer Nürnberger Notunterkunft zu. Dort sind bei einem Streit unter minderjährigen Flüchtlingen elf Asylsuchende verletzt worden. Wie die Polizei am Montag mitteilte, hatten iranische und afghanische Jugendliche in der Nacht zu Sonntag syrische Mitbewohner mit Eisenstangen, Kleiderbügeln und Besenstielen attackiert. Bei dem Angriff erlitten zehn Syrer Schnittverletzungen, Brüche und Prellungen, auch ein Afghane trug Gesichtsprellungen davon. Ursache des Streits soll die Lautstärke einer Unterhaltung im Schlafsaal gewesen sein.

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