Bad Tölz-Wolfratshausen:Unterkunft wird größer

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In Geretsried entstehen 251 statt 220 neue Plätze, in Bad Tölz 120

Von Alexandra Vecchiato, Bad Tölz-Wolfratshausen

Die Zeit drängt. Der Landkreis möchte so schnell wie möglich die beiden Gemeinschaftsunterkünfte für Asylbewerber an den Schulzentren Bad Tölz und Geretsried errichten. Insgesamt sollen sie Platz für 372 Flüchtlinge bieten. Der Schul- und Bauausschuss des Kreistags stimmte der vorgelegten Planung zu. Für die Unterkunft in Geretsried wurde die Verwaltung beauftragt, die Finanzierung über ein Leasingmodell laufen zu lassen. Die Asyl-Unterkunft am Schulzentrum Bad Tölz soll als staatliche Einrichtung über " die staatlichen Haushaltstitel" finanziert werden. Im Juni 2016 sollen die Unterkünfte bezugsfertig sein.

Maximal 120 Bewohner sollen in 36 Wohneinheiten in Bad Tölz eine Heimstatt finden. Die Unterkunft wird auf dem Hartplatz der Realschule stehen. Die Kosten belaufen sich voraussichtlich auf 3,6 Millionen Euro. Geplant sind unter anderem auch sechs Arbeitsplätze für Mitarbeiter des Landratsamts. Denn in der Kreisbehörde selbst habe das Personal, das für die Betreuung der Flüchtlinge eingestellt werde, keinen Platz mehr, sagte Hauptamtsleiter René Beysel.

Die Unterkunft in Geretsried mit 251 Plätzen wird etwa sechs Millionen Euro kosten - bislang war von 220 Plätzen die Rede. Es sollen zwei Gebäude à drei Geschosse auf dem Hartplatz am Schulzentrum errichtet werden. Auf Nachfrage versicherten die anwesenden Schulleiter, dass das Vorhaben vor allem von den Sportlehrern mitgetragen werde. Allerdings, wandte Realschulleiter Christian Zingerl ein, nur, wenn auch wirklich die geplante Turnhalle gebaut werde. Sonst würde der Sportunterricht nur unter erschwerten Bedingungen stattfinden können.

Kreisrat Alois Bauer (FW) stieß sich daran, die Geretsrieder Unterkunft als Leasingmodell zu planen. Wenn der Landkreis sie in Eigenregie bauen würde, amortisiere sich die Einrichtung in drei, vier Jahren. Der Landkreis könnte Gewinn machen, wenn er die Miete von der Regierung von Oberbayern erstattet bekäme, sagte Bauer. Kreiskämmerer Ralf Zimmermann widersprach. Die Kosten mögen sich zwar nach gewisser Zeit amortisieren, aber zunächst müsste sich der Landkreis für die Finanzierung neu verschulden. Zudem sei ungewiss, was der Landkreis mit den Unterkünften anfangen könne, sollten diese nicht mehr für die Unterbringung von Flüchtlingen gebraucht werden. Das sah auch die Mehrheit der anderen Kreisräte so.

© SZ vom 11.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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