188 gesperrte Inhalte in Deutschland
Facebook hat im ersten Halbjahr 2015 deutlich mehr Beiträge blockiert, die gegen nationale Gesetze verstoßen. Das geht aus einer Mitteilung des Unternehmens hervor. Während der ersten sechs Monate des Jahres seien weltweit mehr als 20 000 Einträge so blockiert worden - sie können in den entsprechenden Ländern nicht mehr von Nutzern gesehen werden.
Das ist ein deutlicher Anstieg der internationalen Blockierungen von 112 Prozent gegenüber dem zweiten Halbjahr 2014.
In Deutschland ist der Anstieg noch höher als im internationalen Durchschnitt, die absoluten Zahlen bleiben aber niedrig: Es gab 188 "Einschränkungen von Inhalten", so die Facebook-Formulierung. Das sind mehr als dreimal so viele wie in den sechs Monaten zuvor. Damals waren es 60 Blockierungen gewesen, im ersten Halbjahr 2014 noch 34. Das könnte auf mehr Anfragen von Ermittlungsbehörden hinweisen - und darauf, dass Facebook in Deutschland dem Druck zumindest manchmal nachgibt.
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Und das sollte es auch. Mit einem inszenierten Foto stellt Olli Waldhauer die Community-Standards von Facebook bloß. Ein Gespräch.
Facebook zufolge handelt es sich um Fälle von Nazi-Symbolik und Holocaust-Leugnung. Möglicherweise spiegeln sich darin Behördenanfragen wegen rassistischer Kommentare gegen Flüchtlinge wider. Immer wieder wurde in den vergangenen Monaten der Vorwurf laut, Facebook lösche eindeutig hetzerische Kommentare nicht oder nicht ausreichend.
Die nun veröffentlichten Zahlen haben allerdings nur beschränkte Aussagekraft. Die Hasskommentare werden dem Unternehmen vor allem von Facebook-Nutzern über das internes Melde-System gemeldet werden. Wie viele dieser gemeldeten Beiträge Facebook löscht, gibt das Unternehmennach wie vor nicht bekannt.
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In der Türkei wurden im selben Zeitraum knapp 5000 Beiträge gesperrt, was mit der restriktiven Politik der türkischen Regierung zusammenhängen dürfte, wenn es um Kritik an nationalen Symbolen geht. In Österreich wurden 170 Beiträge gesperrt, in Großbritannien acht.
In Deutschland hatte vor allem Justizminister Heiko Maas Facebook wiederholt zu einem entschlosseneren Vorgehen gegen Hasskommentare aufgerufen. Seit dem Anstieg der Flüchtlingszahlen in Europa ist die Zahl rassistischer Ausfälle auf Facebook gestiegen.
Sprunghaft angestiegen ist Facebook zufolge auch die Zahl der Anfragen von Justizbehörden nach Nutzerdaten. Weltweit seien es 41 200 gewesen - 18 Prozent mehr als im zweiten Halbjahr 2014. Mit 26 579 Fällen entfielen mehr als 60 Prozent der Anfragen auf US-Strafverfolgungsbehörden. Auch in Deutschland, Frankreich und Großbritannien habe es deutlich mehr amtliche Anfragen gegeben als zuvor.
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Die Nutzer sollen Hasskommentare gegen Asylbewerber veröffentlicht haben.
Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version dieses Artikels war die Rede davon, dass 188 Beiträge in Deutschland "gelöscht" worden seien. Tatsächlich handelt es sich aber um "Sperren": Die entsprechenden Beiträge sind für Facebook-Nutzer aus Deutschland nicht sichtbar.