US-Schauspieler:Charlie Sheen ist HIV-positiv

  • US-Schauspieler Charlie Sheen hat in der Today-Show über seine HIV-Infektion gesprochen.
  • Zuvor hatten bereits mehrere US-Magazine über die Bekanntmachung des Schauspielers spekuliert.
  • Sheen weiß nach eigenen Angaben seit vier Jahren von dem Virus, glaubt aber, niemanden angesteckt zu haben.

Bekanntmachung im Fernsehen

Charlie Sheen spielte nicht nur den Frauenhelden in der US-Sitcom "Two and a Half Men", er lebte diese Rolle auch privat. Alkohol, Drogen, Frauen - von allem so viel, dass er schließlich als Hauptdarsteller der Serie gefeuert wurde.

Nun erfahren seine Fans eine neue Enthüllung über Sheens Privatleben: In der Today-Show des US-Fernsehsenders NBC sprach der 50-Jährige über seine HIV-Erkrankung.

"Ich bin hier, um zu sagen, dass ich tatsächlich HIV-positiv bin", sagt Sheen, unmittelbar nachdem er Moderator Matt Lauer begrüßt hat. Vor vier Jahren habe er die Diagnose bekommen. Er habe Kopfschmerzen gehabt und mehrere Nächte hineinander die Laken seines Bettes vollgeschwitzt. "Nach den ganzen Tests und all dem Mist war dann klar, was es ist. Es ist ein Wendepunkt im Leben."

Sheen wurde erpresst

Er habe zwar auch anschließend ungeschützten Sex gehabt. "Aber es ist unmöglich, dass ich es weitergegeben habe." Die Sexualpartner seien ärztlich untersucht worden und er habe ihnen vorher erzählt, dass er infiziert sei.

Sheen sagte weiter, dass er erpresst worden sei. "Eine Prostituierte hat ein Foto von den Medikamenten gemacht und hinterher Geld gefordert." Er habe an mehrere Menschen gezahlt, "insgesamt muss das mehr als eine Million gewesen sein". Gefragt, ob er noch immer zahle, sagte Sheen: "Von heute an nicht mehr." Er mache die Sache öffentlich, "um mich selbst aus diesem Gefängnis zu entlassen".

Die Enthüllung wurde schon vor Ausstrahlung der Sendung von mehreren US-Medien angekündigt. CNN berichtete unter Berufung auf eine nicht genannte Quelle, dass Sheen live im Fernsehen über seine Erkrankung sprechen wolle. Der US-Promi-Blog TMZ kündigte ebenfalls an, das Interview befasse sich mit einer möglichen HIV-Infektion Sheens.

Bekannt geworden war der 50-Jährige 1986 durch seine Hauptrolle in Oliver Stones Vietnamdrama "Platoon". Im Jahr darauf war er an der Seite seines Vaters Martin Sheen in "Wall Street" zu sehen. Sheen glänzte auch mit Rollen in den Sitcoms "Spin City" und vor allem ab 2003 in "Two and a Half Men". Die Hauptrolle des Charlie Harper hatte er im Jahr 2011 nach mehreren öffentlich gewordenen Eskapaden verloren. Der 50-Jährige war dreimal verheiratet und hat fünf Kinder.

Was eine HIV-Infektion heute bedeutet

Eine HIV-Infektion ist heute kein Todesurteil mehr. Betroffene können Jahrzehntelang mit dem Virus leben, sofern sie rechtzeitig und regelmäßig antiretrovirale Medikamente bekommen. Die Arzneien hindern das Virus an seiner Vermehrung, oft ist es kaum mehr nachweisbar. In diesem Fall entwickeln Betroffene auch keine Aids-Erkrankung. Dennoch kann die Medizin den Erreger nicht ganz aus dem Körper vertreiben. Es ist nicht ausgeschlossen, dass sich der Erreger an die Medikamente anpasst und wieder aktiv wird. Deshalb müssen Infizierte ihr Blut regelmäßig kontrollieren lassen und gegebenenfalls auf andere Medikamente ausweichen.

Sofern HIV-Infizierte einige einfache Vorsichtsmaßnahmen beachten, stellen sie keinerlei Gefahr für andere dar. Das Virus wird durch Blut oder Sperma übertragen, geschützter Sex und entsprechende Vorkehrungen bei medizinischen Behandlungen verhindern eine Infektion. Es gibt daher keinerlei Grund, alltägliche Sozialkontakte zu Infizierten zu meiden.

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