Testspiel Türkei vs Griechenland:Schweigeminute durch Pfiffe gestört

Lesezeit: 4 min

Während die türkische Nationalmannschaft den Opfern von Paris gedachte, wurde der Moment des Schweigens durch Pfiffe gestört. (Foto: Burak Kara)

Bei einem Länderspiel benehmen sich einige türkische Fans daneben. Fußballer Patrick Hermann erspart sich eine Operation. Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg erreichen das Champions-League-Viertelfinale.

Fußball, Türkei: Türkische Fußballfans haben am Dienstagabend die Schweigeminute für die Terroropfer von Paris beim Freundschaftsspiel gegen Griechenland mit Pfiffen und Zwischenrufen gestört. Bereits bei der griechischen Nationalhymne am Dienstagabend hätten Zuschauer im Stadion in Istanbul gepfiffen, wie türkische Medien am Mittwoch berichteten. Auch die anschließende Schweigeminute sei gestört worden. Nationaltrainer Fatih Terim kritisierte die Störer. Man habe den Toten eine Minute Respekt zeugen wollen, sagte er laut Nachrichtenagentur Anadolu. "Können wir uns nicht eine Minute gedulden?" Ein solches Verhalten sei im Ausland nicht zu erklären.

Fußball, Champions League der Frauen: Die Fußball-Frauen des VfL Wolfsburg haben das Viertelfinale der Champions League erreicht. Der deutsche Pokalsieger siegte im Rückspiel des Achtelfinales gegen LFC Chelsea am Mittwoch mit 2:0 (1:0). Vor einer Woche hatte der VfL das Hinspiel beim englischen Meister 2:1 (1:0) gewonnen. Der zweimalige Champions-League-Sieger erwischte einen guten Start: Bereits nach zwölf Minuten ging der überlegene Bundesligist durch Vanessa Bernauer in Führung. Die letzten Zweifel beseitigte das Eigentor von Chelseas Claire Rafferty (68.), die schon im Hinspiel ins eigene Netz getroffen hatte.

Fußball, Borussia Mönchengladbach: Patrick Herrmann wird nicht am Kreuzband operiert. "Wir haben in enger Absprache mit den Ärzten jetzt erst einmal die Entscheidung getroffen, von einem operativen Eingriff abzusehen. Somit werde ich jetzt erstmal weiter in der Reha an meinem Comeback arbeiten", wurde der 24-Jährige am Mittwoch in einer Mitteilung seines Vereins Borussia Mönchengladbach zitiert. Der offensive Mittelfeldspieler hatte sich Anfang September bei einem Testspiel gegen den FC Sion einen Riss des hinteren Kreuzbandes im linken Knie zugezogen. Wann Herrmann wieder einsatzbereit sein kann, ist derzeit offen.

Wada, Olivier Niggli: Der Kanadier Olivier Niggli wird neuer Generaldirektor der Welt-Anti-Doping-Agentur Wada. Dies teilte die Wada am Dienstag auf ihrer Exekutiv-Sitzung in Colorado Springs mit. Der 45-Jährige Niggli übernimmt im kommenden Juni das Amt vom Neuseeländer David Howman, der seine Tätigkeit nach 13 Jahren beendet. Niggli war zwischen 2001 und 2011 juristischer Vorstand und Finanz-Geschäftsführer der Wada.

Fußball, Spanien: Die spanischen Behörden denken auch nach den Bombenanschlägen von Paris nicht an eine Absage des anstehenden Fußball-Topspiels zwischen Real Madrid und dem FC Barcelona. "Derzeit liegen keine objektiven Beweggründe vor, die eine Absage rechtfertigen würden", sagte Spaniens Innenminister Jorge Fernández Díaz am Mittwoch dem Radiosender RAC1. "Ich verstehe die Aufregung, aber die Leute können Vertrauen haben in die Sicherheitskräfte und deren Kampf gegen den Terrorismus." Der Minister kündigte für den Clásico an diesem Samstag im Madrider Bernabéu-Stadion umfassende Sicherheitsvorkehrungen an. "Es werden nicht nur die Zugänge zum Stadion kontrolliert, sondern auch die Umgebung der Arena", sagte er.

Die Madrider Präfektin Concepción Dancausa kündigte an: "Man wird sogar die Brötchen kontrollieren müssen, die die Zuschauer mit ins Stadion nehmen." Der spanische Staatssekretär für Sport, Miguel Cardenal, betonte: "Die Lage in Spanien hat sich in den vergangenen zwei Wochen nicht geändert." Es sei das Beste, an die Möglichkeit einer Absage des Clásico gar nicht erst zu denken. Der sozialistische Oppositionsführer Pedro Sánchez kritisierte die Entscheidung der Behörden in Belgien, das für Dienstag angesetzte Länderspiel gegen Spanien aus Sicherheitsgründen abzusagen. "Die Terroristen wollen erreichen, dass wir unsere Lebensweise ändern, und in diese Falle dürfen wir uns nicht locken lassen."

FC Bayern, Thiago: Mittelfeldspieler Thiago wird dem FC Bayern München zum wiederholten Male für einen längeren Zeitraum fehlen. Der 24 Jahre alte Spanier erlitt beim Länderspiel der spanischen Nationalmannschaft gegen England am vergangenen Freitag (2:0) eine Kapselverletzung im rechten Knie und muss drei bis vier Wochen pausieren. Seit seinem Wechsel vom FC Barcelona zum FC Bayern im Sommer 2013 hat Thiago den Münchnern wegen Verletzungen und Krankheiten in 65 von 127 möglichen Pflichtspielen nicht zur Verfügung gestanden. Der deutsche Rekordmeister wies in einer Mitteilung am Dienstag aber darauf hin, dass die neue Blessur "nichts mit den langwierigen Problemen Thiagos in der Vergangenheit zu tun" habe.

Fußball, U-21-Nationalmannschaft: Die deutsche U-21-Nationalmannschaft bleibt klar auf EM-Kurs. Das Olympia-Team von Trainer Horst Hrubesch gewann zum Jahresabschluss das prestigeträchtige Gipfeltreffen gegen Österreich verdient mit 4:2 (2:1) und bleibt nach dem fünften Sieg im fünften Qualifikationsspiel Spitzenreiter der Gruppe 7. Die DFB-Junioren liegen nun drei Punkte vor dem Erzrivalen aus Österreich. Der Gruppensieger qualifiziert sich erstmals direkt für die EM-Endrunde 2017 in Polen. Österreich ging in der 21. Minute durch Michael Gregoritsch vom Hamburger SV verdient in Führung. Der Offensivspieler verwandelte einen Foulelfmeter, den DFB-Keeper Timon Wellenreuther an ihm selbst verursacht hatte. Der Schalker Max Meyer glich mit einem herrlichen Heber vor 7852 Zuschauern in der 39. Minute aus. Kapitän Leon Goretzka drehte vor der Pause per Kopf nach Freistoß von Meyer das Spiel (42.), Davie Selke sorgte kurz nach der Pause für die Vorentscheidung (50.), ehe Leroy Sané (76.) alles klar machte. Gregoritsch (86.) verkürzte noch einmal.

Tennis, ATP-Finale: Rekordchampion Roger Federer hat die Siegesserie seines Dauerrivalen Novak Djokovic beendet. Der sechsmalige Turniersieger aus der Schweiz gewann im zweiten Gruppenspiel des ATP-Saisonfinals in London gegen den Weltranglistenersten aus Serbien 7:5, 6:2 und steht vorzeitig in der K.o.-Runde. Djokovic kassierte seine erste Niederlage nach 23 Siegen in Folge. Unter dem Hallendach hatte er seit vier Jahren nicht mehr verloren. Vor dem abschließenden Gruppenspiel am Donnerstag gegen Tomas Berdych (Tschechien) hat Djokovic, der das Turnier zuletzt dreimal in Folge gewonnen hat, allerdings die Qualifikation für das Halbfinale noch selbst in der Hand.

Federer spielt in seinem dritten Match gegen Kei Nishikori. Der Japaner wahrte seine Halbfinalchance durch den Erfolg über Berdych (7:5, 3:6, 6:3). Federer und Djokovic trafen bereits zum 43. Mal aufeinander - häufiger hat in der Geschichte des Profitennis nur das Duell Djokovic gegen den Spanier Rafael Nadal (45) stattgefunden. Federer führt in der "ewigen" Bilanz gegen Becker-Schützling Djokovic 22:21. In diesem Jahr gewann Federer bereits zum dritten Mal, allerdings verlor er die wichtigen Duelle in den Endspielen der Grand-Slam-Turniere in Wimbledon und New York.

© SZ.de/dpa/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: