Braucht man das?:iPad pro von Apple

Braucht man das?: Riesenflunder für Profis: Apples neues iPad pro.

Riesenflunder für Profis: Apples neues iPad pro.

(Foto: PR)

Apple hat ein Tablet mit riesigem Bildschirm auf den Markt gebracht, dazu erstmals einen Stift. Der Test.

Von Helmut Martin-Jung

Es ist nicht besonders originell, wenn man einen Test von Apples jüngstem iPad mit einer Bemerkung über dessen Größe beginnt, dafür aber ehrlich. Denn das Ding ist eben einfach: groß. 32,8 Zentimeter misst der Bildschirm in der Diagonale, 2732 mal 2048 Punkte zeigt er an - das ist Rekord unter den iPads. Das Gehäuse ist nur knapp sieben Millimeter dick, aber, weil aus einem Stück Aluminium gefräst, sehr verwindungssteif.

Die Technik im Inneren, Apples schnellster Mobilprozessor, vier Gigabyte Arbeitsspeicher und eine potente Grafikeinheit, tut alles, um auf der Riesenflunder bloß nicht das Gefühl von Trägheit aufkommen zu lassen - was auch gelingt: Alles läuft flüssig ab. Erstmals hat Apple für das iPad pro einen Stift entwickelt, Konkurrent Samsung ist da viel weiter und hat bereits mehrere Generationen von Stift-Geräten herausgebracht - nicht ohne Erfolg.

Der Stift, den man extra kaufen muss, wird über Bluetooth mit dem iPad verbunden. Er funktioniert ähnlich wie bei Samsung nur in Apps, die auch dafür entwickelt wurden, ansonsten ist er bloß eine teure Fingerverlängerung. In Apps wie etwa "Notizen" oder "Paper" zum Beispiel, lässt sich damit zeichnen. Auch das will aber ein wenig geübt sein, so einfach wie mit dem Bleistift ist es nicht. Zumal beim Stift das Design Vorrang vor der Funktion hatte: Er ist völlig glatt und daher auch ohne Schweißfinger auf Dauer etwas schwierig zu halten.

Ein großes iPad aber ist natürlich nicht nur ein Zeichenbrett. Man kann die große Bildschirmfläche auch nutzen, um zwei Anwendungen oder auch mehrere Filmclips zugleich anzuzeigen. Dass letzteres auch ruckelfrei gelingt, zeigt, wie sehr die Mobilprozessoren und die Grafikeinheiten in den vergangenen Jahren an Leistung zugelegt haben.

Ein derart großes und teures Gerät, für das iPad pro werden mindestens 899 Euro fällig, wird kaum jemand so in die Tasche stecken wollen. Zumal es ein Cover gibt, das auch als Tastatur fungiert. Diese (179 Euro) wie auch den Stift (109 Euro) muss man aber extra bezahlen, eine Möglichkeit, ihn im oder am iPad unterzubringen, gibt es aber nicht. Ebenso wenig lässt sich an dem iPad eine Maus anschließen.

Wer daher nicht schon eingetaucht ist in die Apple-Welt, kann sich durchaus auch bei der Konkurrenz von Microsoft umsehen: Deren Surface-Tablets sind ebenfalls teuer, auf ihnen laufen aber auch alle Windows-Programme.

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