Steuerdaten:NRW schickt Griechenland Daten möglicher Steuerhinterzieher

  • Nordrhein-Westfalen schickt die Daten möglicher griechischer Steuerhinterzieher nach Athen.
  • Die Daten beziehen sich auf Guthaben über etwa vier Milliarden Franken bei Schweizer Banken.

Nordrhein-Westfalen versorgt das klamme Griechenland mit Daten mutmaßlicher Steuerhinterzieher. Die Finanzverwaltung habe dem Finanzministerium in Athen mehr als 10 000 Datensätze zur Verfolgung von Steuerhinterziehung zur Verfügung gestellt, teilte das NRW-Finanzministerium mit. Es gehe um Informationen über Bankkonten von Griechen in der Schweiz. NRW unterstütze die griechischen Behörden dabei, mehr Steuerehrlichkeit herzustellen, sagte Finanzminister Norbert Walter-Borjans.

Griechenland wolle die Daten nun auswerten, kündigte der stellvertretende Finanzminister Trifon Alexiadis der Mitteilung zufolge an. Die Kontodaten bezögen sich auf Privatleute und Firmen mit Guthaben von insgesamt bis zu vier Milliarden Schweizer Franken, umgerechnet etwa 3,7 Milliarden Euro.

Nordrhein-Westfalen hat seit 2010 mehrfach Datenträger mit Insider-Informationen über Steuerhinterzieher angekauft. Viele von ihnen hatten Geld bei Schweizer Banken versteckt. Bei der Staatsanwaltschaft Köln laufen mit dem Vorgang vertrauten Personen zufolge knapp 30 Verfahren gegen internationale Geldinstitute und deren Niederlassungen.

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